ANDRÉ TEBBE BAND
Zuerst weißes Papier und den Kopf voller Fragezeichen. Wie geht es weiter für den Songschreiber André Tebbe nach dem Aus seiner Indie- Pop-Band ER FRANCE 2016, die immerhin ihr „Sing Song Girl“ im Soundtrack von Fatih Akins Streifen „Soul Kitchen“ unterbringen konnten? Die Antwort hat gedauert, aber als sie da war, war sie so eindeutig wie simpel: Schreib
Songs! Der Rest wird sich ergeben. Nach einem ersten Schritt an die Öffentlichkeit mit der EP „Sieg Himmelreich“ 2020, die noch als reines Studioprojekt angelegt war, kam dann das, was wirklich sein muss: die André Tebbe Band erwacht und das Mini-Album „Manifest“ zeigt 2023 um was es geht: um Rockmusik (ob man’s Indie nennen mag oder sonstwas spielt keine Rolle), die Energie hat, die mitgesungen werden will und deren Worte Coolness im Klang und Tiefe in der Bedeutung vereinen. Ein von vielen als lebensbejahender und gute Laune verbreitender Song
empfunden, ist der (ganz im wörtlichen Sinne!) LOKAL-Hit „Seifen Horst (Komm, wir geh’n Indie-Disco)“, der scheinbar ganz nebenbei tragische Tiefe aufzeigt:
(Was ich nicht mehr seh‘ / tut mir
nicht mehr weh).
Hier zeigt sich im Nebensatz nur lustig ist nicht. Aber wenn man das Schmerzvolle so schön mitsingen kann, dann entsteht befreiende Energie und die schweren Textzeilen verlieren an Gewicht, nicht an Tiefe:
Wir teilten das Bett, das Brot und
den Wein / Wir hatten das Hier, das
Jetzt und uns Zwei (Danse macabre)
Wir sind wach im Traum / und
vereint im Schlaf (Manifest. Jetzt! Hier!)
Der Rausch fängt jetzt erst an / Wir
sind so schön naiv (Nacktaktiv)
Der Wahnsinn ist nah / und Gott
eine Zahl (Es ist nicht, es war)
Am Anfang war kein Wort, ein
stummer Blick / Lass uns Farben
rühr’n, Bild vom Glück (Bild vom
Glück)
ANDRÉ TEBBE BAND:
AT – Gesang, Gitarre
Zippy – Bass, Gesang
Patrick Lipke - Schlagzeug