Daniel Arkadij Gerzenberg, Klavier & Lyrik
Sophia Burgos, Sopran & Live-Elektronik
Kerstin Claus, Journalistin und Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
Prof. Lydia Grün, Präsidentin der Hochschule für Musik und Theater München
Prof. Dr. Jörg Fegert, Universität Ulm, Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Moderation: Barbara Stach, Beethovenfest Bonn
Franz Schubert: »Heidenröslein«, »Lied der Mignon: Nur der wer die Sehnsucht kennt« & »Erlkönig«
Hugo Wolf: »Ganymed« & »Lied der Mignon: So lasst mich scheinen«
Hector Docx: »sometimes« (Uraufführung)
Sophia Burgos: »Humming«
Im Wechsel mit Lesungen aus Daniel Arkadij Gerzenberg: »wiedergutmachungsjude« mit Improvisationen von Sophia Burgos
Im Anschluss Podiumsdiskussion
Machtmissbrauch, sexuelle Gewalt und fehlende Achtsamkeit finden sich im Musikbetrieb, aber auch im Repertoire selbst: In einigen der bekanntesten Kunstlieder wird all das mehr oder weniger deutlich thematisiert. Darauf will der Lieder- und Gesprächsabend den Blick richten. Der Pianist und Lyriker Daniel Arkadij Gerzenberg gestaltet ihn mit der Sopranistin Sophia Burgos – auch vor dem Hintergrund einer eigenen Missbrauchserfahrung, die er in seinem Langgedicht »wiedergutmachungsjude« verarbeitet hat. Kunstlieder wechseln sich ab mit elektronisch verfremdeten Improvisationen von Sophia Burgos, die Zeilen aus Gerzenbergs Buch aufgreifen. Der Berliner Komponist Hector Docx vertont einen Abschnitt aus demselben Text, der an diesem Abend uraufgeführt wird. Nach dem Konzert diskutiert eine hochkarätige Gesprächsrunde über Machtmissbrauch und fehlende Achtsamkeit in der klassischen Musik, Themen, die erst allmählich ins Bewusstsein rücken.
Das Konzert entstand aus dem Projekt »Inside Artists« des Beethovenfest Bonn, gefördert von der Liz Mohn Stiftung und der Kulturstiftung des Bundes.