Im Rahmen der Ausstellung "Verbindungen" der Gruppe Neun e.V. aus Overath gibt es ein spannendes Rahmenprogramm: Alexandra Felder am E Piano spielt Stücke u.a. von Lilli Boulanger, Michael Horn zaubert und Isabelle Casel gibt eine kurze Tanzperformance!
REZENSION
„Verbindungen“: Ausstellung über das Sichtbare und Unsichtbare
Von Leo Eschweiler, 3. Februar 2025
Was bedeutet es, verbunden zu sein? Diese Frage stellt sich in der Ausstellung „Verbindungen – Teil 2“ der GRUPPE NEUN e.V., die am 2. Februar 2025 in der Kunstmeile Köln-Buchforst eröffnet wurde. In einer Welt, die sich rasant verändert, in der alte Beziehungen zerbrechen und neue entstehen, widmet sich die Schau künstlerisch den sichtbaren wie auch den unsichtbaren Verflechtungen unseres Lebens.
Ein Raum der Begegnung
Die sechs Künstlerinnen und Künstler – Leslie Wist, Aleksandra Vujovic, Isabelle Casel, Anatoli Karamyschew, Christoph Felder und Rolf Stolz – setzen sich in ihren Werken mit den unterschiedlichsten Formen von Verbindungen auseinander: zwischen Menschen, Materialien, Ideen und Emotionen. Dabei sind die gezeigten Arbeiten so vielseitig wie ihre Interpretationsmöglichkeiten.
Schon die kuratorische Gestaltung der Ausstellung betont das Thema. Die Anordnung der Werke im Raum lässt sie miteinander in einen subtilen Dialog treten. Mal kontrastieren sie einander, mal verstärken sie sich gegenseitig – ein visuelles Echo, das sich durch die gesamte Ausstellung zieht.
Zwischen Chaos und Ordnung
Zufällige Verflechtungen, wie die Fotografien von Rolf Stolz eindrucksvoll zeigen, erzählen von konkreten Begegnungen und Zufällen, die unser Leben bestimmen. Dem gegenüber stehen die Arbeiten von Aleksandra Vujovic, die mit Farbe und Form nach abstrakten Verbindungen suchen. Ihre Werke lassen Strukturen entstehen, die sich auflösen und wieder neu formen – ein Sinnbild für die Dynamik menschlicher Beziehungen. Hier bleibt der Interpretationsspielraum weit offen, was die Ausstellung um eine abstrakte Komponente bereichert. Sehenswert sind auch die Gemälde von Anatoli Karamyschew, die vorwiegend stimmungsvolle Landschaften zeigen.
Überraschungen
Die Vernissage selbst wurde zu einem Erlebnis für die Sinne. Neben der musikalischen Untermalung durch die Pianistin Alexandra Felder, die mit einem Stück von Lili Boulanger und eigenen Kompositionen eine atmosphärische Tiefe schuf, sorgte der Zauberkünstler Michael Horn für magische Momente. Seine Illusionen spielten auf faszinierende Weise mit dem Ausstellungsthema: Verbindungen, die entstehen und sich scheinbar auflösen, Realitäten, die in Frage gestellt werden.
Diese performative Ebene verlieh der Veranstaltung eine zusätzliche Dimension. Während die Kunstwerke visuell zum Nachdenken anregten, zeigte Horn, dass auch das, was wir nicht sehen – das Flüchtige, das Unerklärliche – Teil unserer Realität ist. Damit wurde die Vernissage nicht nur der Auftakt zu einer klassischen Kunstausstellung, sondern zu einem vielschichtigen Erlebnis, das Intellekt und Emotion gleichermaßen ansprach.
Fazit: Eine lohnenswerte Entdeckungsreise
„Verbindungen“ ist in der Fortführung der vorherigen, gleichnamigen Ausstellung von Leslie Wist und Christoph Felder eine Ausstellung, die ein gesellschaftlich wichtiges Thema auf vielfältige Weise umsetzt. Sie schafft es, unterschiedliche künstlerische Positionen zusammenzuführen, ohne sie in eine starre Deutung zu zwängen. Die Werke lassen Raum für eigene Gedanken und laden dazu ein, über die Verbindungen nachzudenken, die unser eigenes Leben prägen.
Besonders gelungen ist die Verknüpfung der verschiedenen Kunstformen bei der Vernissage – Musik, Magie und bildende Kunst ergänzten sich auf organische Weise und ließen die Besucherinnen und Besucher die Thematik auf unterschiedlichen Ebenen erleben. Am 9. Februar wird ab 16.00 Uhr das Programm mit Alexandra Felder und Michael Horn wieder zu sehen sein, ausserdem ist eine kurze Tanzperformace mit Isabelle Casel geplant.
Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Februar 2025 jeweils sonntags von 15 bis 18 Uhr in der Kunstmeile Köln-Buchforst zu sehen. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur für Kunstinteressierte, sondern für alle, die sich auf eine sinnliche und gedankliche Reise begeben möchten.