Die Befreiung vom Nationalsozialismus im Frühjahr 1945 bedeutete nicht für alle Opfergruppen gleichermaßen ein Ende von Verfolgung und Diskriminierung. Homosexuelle blieben weiterhin im Fadenkreuz, da die NS- Fassung des Paragraphen 175 im Strafgesetzbuch der Bundesrepublik unverändert bestehen blieb. Polizei und Justiz setzten die strafrechtliche Verfolgung unerbittlich fort – besonders in Düsseldorf, das bereits während des Dritten Reiches als Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen galt.
Im Herbst 2024 setzten sich junge Menschen unter der Leitung von Regisseur Marvin Wittiber im Theaterprojekt "Allein im Rosa Winkel" intensiv mit der Verfolgung der queeren Szene im nationalsozialistischen Düsseldorf auseinander. Nun führt das Theaterkollektiv diese künstlerische Auseinandersetzung fort. In einer szenischen Lesung fragt es nach der Bedeutung des Kriegsendes vor 80 Jahren für queere Düsseldorfer*innen: Wie ging das Leben für die Überlebenden weiter? Konnten sie die Isolation und Einsamkeit überwinden? Wurde die zerschlagene, einst blühende queere Subkultur wiederbelebt? Wie lässt sich davon heute erzählen? Und welche Kämpfe um Anerkennung und gleiche Rechte sind noch immer nicht gewonnen?
Ein Intensiv-Theaterworkshop über die fortgesetzte Verfolgung der Düsseldorfer Homosexuellen nach 1945
Abschlusspräsentation: 21. & 22.02.2025
jeweils 19.30 Uhr, Theatermuseum Düsseldorf
Eintritt frei
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungsreihe "Düsseldorf erinnert – 80 Jahre Kriegsende und Befreiung"
Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16-27 Jahren
Künstlerische Leitung: Marvin Wittiber
Text: Simone Saftig
Ausstattung: Saskia Holte
Live-Musik: Marion Sherwood
Eine Produktion von: DüsselDrama
In Koproduktion mit: Theatermuseum Düsseldorf
In Kooperation mit: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Queere Geschichte(n) Düsseldorf e. V. & Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung Düsseldorf
In Zusammenarbeit mit: Lesben- und Schwulenbibliothek Düsseldorf (LuSBD) & Demokratie leben! Düsseldorf