80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wird auch in Frankreich ebenso wie in Deutschland darüber diskutiert, wie damals mit denen umgegangen wurde, die sich als Täter, Komplizen, Mitläufer oder gar Profiteure auf das herrschende Regime eingelassen hatten. Während in Deutschland von den Opfern wie den wenigen Widerstands-leistenden abgesehen ein ganzes Volk auf der Anklagebank saß, hatte die Mehrheit der Französinnen und Franzosen mehr oder weniger die deutsche Besatzung ertragen. Nach der Befreiung durch die Alliierten mit tatkräftiger Unterstützung der Resistance begann Prozess der Strafverfolgung derjenigen, die mit dem Deutschen Reich kollaboriert hatten. Auf der Anklagebank saßen Menschen, die sich mit der Besatzung eingelassen hatten, aber vor allem das Regime von Vichy, seine Regierung, die Behörden, die faschistischen Milizen, seine Ministier und Mitttäter.
Dieser Prozess im französischen mit dem Begriff der „Epuration“, der Säuberung beschrieben, begann oftmals direkt nach dem Abzug der deutschen Truppen und endete in den 80ziger Jahren mit dem Prozess gegen Klaus Barbie, dem Gestapo Chef von Lyon.
Francois Rouquet, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Caen Normandie und Fabrice Virgili Forschungsdirektor für internationale und europäische Beziehungen an der Sorbonne haben diesen Prozess aus dem Blickwinkel der Französinnen und Franzosen detailliert beschrieben und seine Auswirkungen auf die Politik und Erinnerungskultur im heutigen Frankreich analysiert. Das Buch ist auf Französisch 2018 erschienen.
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