Nachmittage der Einsamkeit

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Der Matador Andrés Roca Rey gilt als Star unter den Stierkämpfern. In Begleitung seiner Toreros reist der 28-jährige Peruaner von einer spanischen Arena zur nächsten. Das blutige Geschäft erfordert höchste Konzentration. Wir sehen ihn beim ritualisierten Ankleiden in seine kunstvoll bestickte, mit Pailletten besetze Kleidung; beobachten ihn, wenn er mit seinem Torero-Team zur Stierkampfarena fährt und sich schließlich selbst bei der direkten Konfrontation mit den Stieren in Lebensgefahr begibt. Als Matador ist er der Haupttorero, auf den alle Augen gerichtet sind, wenn er um den Stier tänzelt, um ihm im großen Finale des Kampfes den Todesstoß zu versetzen. Serra lässt das Prozedere aus Ankleiden, Autofahrten zu den Arenen, den Einzelschritten der Stierkämpfe und der Rückfahrten wie in einem Loop immer wiederkehren. Aufgeladen mit Religiosität, Tradition und Blut lässt der Film sein Publikum in eine Welt eintauchen, die seit Jahrhunderten existiert und seit Jahrzehnten heftig umstritten ist.

„Nachmittage der Einsamkeit“, in Stierkampfarenen Spaniens wie Las Ventas in Madrid und der Maestranza in Sevilla gedreht, dokumentiert das umstrittene Schauspiel mit nüchternen, eindringlichen Bildern. Und so wirken die einsamen Stunden des Matadors und seine tänzelnde Choreografie im bestickten Kostüm so befremdlich wie das gesamte Spektakel. Und wie eine Ewigkeit die letzten Sekunden des Stiers.

E/F/Portugal 2024, 125 Min., span. OmU, DCP, FSK: k.A., Regie: Albert Serra