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Neue Horizonte

Eine Erkundung der Wissenschaftsgeschichte durch München

Regie, Video, Musik: Bülent Kullukcu & Karnik Gregorian

Produktion: Galerie Kullukcu & Gregorian

Performerin:Otone Sato

-Aufführungsstart und -termine

Kultur im Trafo - Nymphenburger Str. 171a - 80634 München 

22. Mai, 23. Mai und 25. Mai 2025 – Jeweils 19 Uhr.

Die Performance-Erkundung endet am Promenadeplatz. Für die Tour ist ein MVV-Ticket erforderlich.

»Neue Horizonte« ist eine Reise durch die wichtigsten Entwicklungen und Erfindungen der vergangenen 3000 Jahre bis heute und gleichzeitig eine Reise durch München. Denn auch hier finden sich die gängigen Narrative der eurozentristischen und von genialischen Männern erzählende Wissenschaftsgeschichte. Auf unserer Erkundung treffen wir auf Expert*innen, die die historischen Strukturen der Männerdominanz und kolonialen Prägung in den Naturwissenschaften beleuchten und den Raum für eine neue, globale Perspektive öffnen.

Die Wissenschaftsgeschichte neu erzählt. Die europäische Wissenschaftsgeschichte wird oft als eine fortlaufende Erfolgsgeschichte erzählt – Ausgehend vom Antiken Griechenland mit seinen Großdenkern wie Euklid, Platon oder Aristoteles, über Männer wie Kopernikus, Galilei, Newton, Darwin und Albert Einstein bis zur Gegenwart dominiert die Erzählung von der geistigen und wissenschaftlichen Überlegenheit Europas.

Narrative hinterfragen: Wer schreibt die Geschichte der Wissenschaft?Diese Darstellung ignoriert jedoch die essenzielle Rolle kulturellen Austauschs und verschleiert die Tatsache, dass wissenschaftlicher Fortschritt stets ein gemeinschaftliches, globales Unterfangen war. »Neue Horizonte« setzt sich mit dieser reduktionistischen Erzählweise auseinander und zeigt, dass die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften auf einem vielfältigen, oft ausbeuterischen Netzwerk aus Wissen und Menschen beruhte.

Wissenschaft – eine Geschichte des globalen Austauschs Die Performance-Erkundung wird an markanten Orten in München Station machen – darunter der Königsplatz, der Südfriedhof, der Alte Botanische Garten und der Promenadeplatz. An jeder dieser Stationen wird eine Expertin oder ein Experte einen spezifischen Aspekt der Wissenschaftsgeschichte beleuchten und damit die historischen und gesellschaftlichen Implikationen der jeweiligen Narrative aufzeigen.

München als Bühne: Performance-Erkundung an historischen Orten Die Stadt selbst wird so zur Bühne einer kritischen Reflexion über Wissenschaft, Machtstrukturen und globale Wissensnetzwerke. Dabei geht es um die oft unsichtbaren Zusammenhänge zwischen wissenschaftlicher Entwicklung, gesellschaftlichen Machtstrukturen und kolonialer Vergangenheit.

Decolonize München: Wissenschaft neu denken und diskutieren. Das Projekt zeigt, dass wissenschaftlicher Fortschritt nicht isoliert, sondern durch Austausch und auch Ausbeutung entstanden ist. Es wirft zudem einen Blick auf die Gegenwart: Welche Narrative prägen unser heutiges Wissen? Welche Stimmen werden gehört, welche ignoriert?

Gesellschaftlicher Diskurs und neue Narrative Neue Horizonte macht deutlich, dass diese Fragen nicht abstrakt oder vergangen sind – sie betreffen uns alle, auch in München. Durch performative Erkundungen im Stadtraum greift »Neue Horizonte« auch die lokale Dimension dieser Auseinandersetzung auf – denn koloniale Strukturen und Wissenschaftsnarrative prägen bis heute unser gesellschaftliches Selbstverständnis.

Mit den Expert*innen: 

-Lilia Diamantopoulou ist Professorin für Neogräzistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor war sie Universitätsassistentin am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik an der Universität Wien (2012-2018). Sie ist außerdem Leiterin des Projekts „Fälschung, Täuschung, Mystifikation in der neugriechischen Literatur“, das im Rahmen von „Kleine Fächer – Große Potenziale“ vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

-Simon Goeke ist Historiker und Kurator für Migrationsgeschichte am Münchner Stadtmuseum. Er publiziert insbesondere zur Geschichte von migrantischen Kämpfen und antirassistischer Museums- und Bildungsarbeit. Er ist Mitglied im Rat für Migration, im Netzwerk Kritische Migrations- und Grenzregimesforschung und Teil des Kollektivs, das mit mapping.postkolonial.net ein interaktives Archiv für die Geschichte des Kolonialismus in München entworfen hat.

-Modupe Laja ist Kulturwissenschaftlerin und engagiert sich kulturpolitisch in afrodiasporischen, afrikanischen und schwarzen Kontexten kulturpolitisch. Teil ihrer Arbeit ist die Selbstorganisierung, das Community-Building und Empowerment von afrodiasporischen/Schwarzen Initiativen und Vereinen. Dazu gehört ihre Mitwirkung in der schwarzen feministischen Bewegung als Teil der ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) und Mitfrau von ADEFRA (Schwarze Frauen in Deutschland) seit Mitte der 1980er. 2012 rief sie gemeinsam mit schwarzen Jugendlichen die Afrojugend München ins Leben. Sie ist Gründungsmitglied verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen, Community-Leaderin und bildungspolitische Sprecherin zu dekolonialen Themen und schreibt und kuratiert Bildungs- und Ausstellungsformate zu Feminismus und schwarzer Repräsentation in Deutschland.

Dieses Projekt ist gefördert vom Kulturreferat München

 

Location

Kultur im Trafo Nymphenburger Straße 171a 80634 München

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