Vortrag/Diskussion: Syriens Protestliedtradition
Sprache:Deutsch/Arabisch/Englisch
„Nichts ist lauter als der Klang der Freiheit“. So lautete die Inschrift eines Posters, das ein Teilnehmer einer Demonstration in der nordsyrischen Stadt Aleppo im Juni 2013 in die Höhe hielt. Ort der Demonstration war Bustan al-Qasr, ein Viertel im Osten Aleppos, das lange Zeit ein Zentrum des kreativen Widerstands gegen das Assad-Regime war. Der „Klang der Freiheit“, den die Inschrift auf dem Poster verzeichnete, ist seit Ausbruch der Protestbewegung im Jahr 2011 in ganz Syrien in Form von Protestliedern zu hören gewesen. Diese Lieder sind von Privatpersonen und Aktivist*innen in unzähligen YouTube-Videos dokumentiert worden.
Am 30. Mai stellen wir im Bellevue di Monaco ausgewählte Beispiele dieser Protestliedtradition vor und laden ein zu einem gemeinsamen Gespräch: Welche unterschiedlichen Musiktraditionen sind in diesen Liedern zu hören? Welche Einblicke geben sie in die unterschiedlichen (Lokal-)Geschichten der syrischen Protestbewegung? Welche Rolle spielt ihre Erinnerung nach dem Sturz Assads und für den kulturellen Wiederaufbau des Landes? Und wie kann sie für zukünftige Generationen bewahrt werden? Teilnehmende sind herzlich dazu eingeladen, selbst Liedbeispiele mitzubringen (auf einem USB-Stick oder als YouTube-Link, mit oder ohne Übersetzung).
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Jungen Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt.
Gäste:
Eylaf Bader Eddin („Translating the Language of the Syrian Revolution 2011/12”, De Gruyter, 2023“)
Clara Wenz („Music during the Syrian War: Displacement and Memory in Hello Psychaleppo’s Electro-Tarab“, Cambridge, 2023)
Sana Yazaji, Gründerin des digitalen Archivs „The Creative Memory of the Syrian Revolution“
Idil Ira, Studentin des Davidson Colleges
Anmeldung unter: https://forms.office.com/e/5J3DphTGAj?origin=lpr