Notos Quartett
Sindri Lederer: Violine
Andrea Burger: Viola
Benjamin Lai: Violoncello
Antonia Köster: Klavier
Gabriel Fauré: Klavierquartett Nr. 1
Bryce Dessner: »Spirals«
Camille Saint-Saëns: Klavierquartett
Das Notos Quartett beeindruckt als eines der seltenen Klavierquartett-Ensembles weltweit – nicht nur mit technischer und musikalischer Meisterschaft, sondern auch mit durchdachten, überraschenden Programmen. Zum Debüt beim Beethovenfest Bonn bringt es zwei französische Quartette mit, die hierzulande viel zu selten gespielt werden.
Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen suchte Frankreichs Kulturleben ab 1871 nach neuer Identität. In dieser Zeit forderte der etablierte Nationalkomponist Camille Saint-Saëns die junge Generation zu neuen Kammermusikwerken auf. Er selbst ging mit einem schwungvollen Klavierquartett voller origineller Charaktere voran. Engstirnigen Nationalismus sucht man vergebens: Die Einflüsse von Johann Sebastian Bach und Robert Schumann sind deutlich zu hören. Der zehn Jahre jüngere Gabriel Fauré griff die Idee auf und begann sein c-Moll-Klavierquartett, ein beseeltes, fein ausbalanciertes Werk mit Anklängen an das c-Moll-Klavierquartett von Johannes Brahms, das wenige Jahre zuvor erschien.
Als Intermezzo spielt das Quartett »Spirals« von Bryce Dessner, der sowohl als Gitarrist der New Yorker Band The National als auch als klassischer Komponist erfolgreich ist. Dieses Auftragswerk des Notos Quartetts wird derzeit exklusiv von ihm aufgeführt.