Nowaves fühlen sich an, wie ein Déjà-vu. Kennst du irgendwoher den Sound. Weißt aber nicht so ganz, woher. Melancholische Synth-Wellen wabern um eine halligeBeach-Garage-Gitarre. Hinterlegt wird das mit ausgefeilten Basslinien und einem minimalistischen Schlagzeug. Endgültig weggetragen wird man vom Sound des entweder übersteuerten oder stellenweise glasklaren Gesangs. Die ausgelösten Gefühle bewegen sich irgendwo zwischen Freude und Melancholie.
„Yaramaz“ ist ein türkisches Wort; eins zu eins übersetzt bedeutet es so viel wie „Nichtsnutz“. Kleinen Kindern gegenüber wird der Ausdruck häufig benutzt, wenn sie frech und aufmüpfig sind. Güner Künier hat ihr zweites Album „Yaramaz“ genannt, um mit den Mitteln von Punk und Postpunk ihre eigene Coming-of-Age-Geschichte zu erzählen. Es handelt davon, sich von gesellschaftlichen und familiären Erwartungshaltungen zu befreien — und vom Überwinden des Gefühls weniger wert zu sein als andere.