Kostümwerkstatt
31. Januar bis 21. Februar 2025
Freitags 15:30 - 19:30 Uhr
Wir laden zur offenen Kostümwerkstatt in die Temporary Gallery ein! Hier werden Kostümierungen künstlerisch entwickelt. Der Kölner Karneval kann in einem geschützten Umfeld thematisiert und vorbereitet werden.
In Kooperation mit dem M*Treff Alte Feuerwache, ROOTS & ROUTES Cologne e.V., Rutfront Fastelovendsbund e.V. und den Künstler*innen, Kostüm- und Maskenbilder*innen Hilma Bäckström, Brigitte Dunkel, Sarah Ferreira dos Santos, Nora Hansen, Jil Lahr, Christina Neuss, Paula Noller und Corinne Riepert.
In Einfacher Sprache: Die offene Kostümwerkstatt läuft vom 31. Januar bis 21. Februar 2025. Sie findet freitags zwischen 15:30 und 19:30 Uhr statt. Künstler*innen leiten die Werkstatt und helfen beim Gestalten. Alle können Kostüme nähen, bauen und kreativ sein. Es geht darum, neue Ideen für den Karneval zu entwickeln. Die Werkstatt will typische Karnevalskostüme hinterfragen. Es werden kreative und individuelle Kostüme geschaffen. Die Kunstszene und der Karneval haben eine lange Verbindung: Zum Beispiel haben Künstler*innen immer wieder Kostümfeste veranstaltet und durch das Gestalten von Karnevalswagen politische Themen im Karneval eingebaut. In der Kostümwerkstatt wollen wir gemeinsam darauf achten, dass sich alle im Raum wohl fühlen und niemand verletzt wird. Deshalb achten wir darauf, dass niemand ausgeschlossen wird.
Die offene Kostümwerkstatt findet zwischen dem 31.01. und 21.02. jeden Freitag zwischen 15:30 - 19:30 Uhr statt. Die Werkstatt ist ein temporärerer, von lokalen Künstler*innen angeleiteter Raum, an dem Kostümierungen künstlerisch entwickelt werden können. Hier sind alle Personen zum Gestalten, Nähen, Bauen, Lernen und Austauschen willkommen.
Der Kölner Karneval kann in einem sicheren Umfeld vorbereitet werden, jeder Befragung des Festes ist Platz geboten.
Die Kostümwerkstatt soll dazu anregen, die Praxis des Verkleidens und der transformativen Potenziale von Kostümierung über die Grenzen der stereotypen Karnevalskostüme hinaus zu denken. Denn diese sind heute Teil der Fast Fashion-Bewegung – die billigsten Materialien werden schlecht verarbeitet, so dass sie kaum länger als eine Saison tragbar sind. Darüber hinaus ist die Auswahl der erschwinglichen Kostüme sehr begrenzt und von einem norm-binären, teilweisen sexistischen und rassistischen Weltbild geprägt. Die Möglichkeitsräume und freien Phantasien – als wen oder was man sich gerne kostümieren möchte – scheinen oft begrenzt, durch die Einflüsse der allgegenwärtigen Konsumgesellschaft manipuliert und zugleich auch eine Frage des sozialen Umfelds. Inhaltlich setzt sich das Format zwar mit den Praktiken des Kostümierens im Kontext von Brauchtum und Tradition auseinander, möchte sich von vielen Handhabungen aber auch loslösen und eigene Perspektiven gewinnen. Dadurch kann der Karneval neu betrachtet und künstlerisch mitgestaltet werden.
Die Kölner Kunstszene und der Kölner Karneval, als Ort politischer Debatten und Satire basierend auf dem demokratischen Recht der Ausdrucksfreiheit, waren in der Vergangenheit immer wieder eng miteinander verwoben – Künstler*innen gestalteten Karnevalswagen, Kulissen für Stunksitzungen und richteten Kostümfeste aus. Mit dem Künstler*innenfest Laange Ent (1920er Jahre), den Aktivitäten der Ahl Säu (gegr. 1946), dem Lumpenball im Kölnischen Kunstverein und der Karnevalsparty DA BA DEE? in der Temporary Gallery (2020) ist nur ein Bruchteil jener avantgardistischen Impulse zu nennen, im Zuge derer künstlerische Mittel und Strategien genutzt wurden, um das Kölsche Volksfest mitzuformen, und nicht selten und gleichsam nicht oft genug militaristische, patriarchale Strukturen zu hinterfragen und zu durchkreuzen.
Programm:
Kostümwerkstatt 31. Januar bis 21. Februar 2025
Freitags 15:30 - 19:30 Uhr
7. Februar, 16:30 Uhr
Maskenbild-Workshop mit Christina Neuss
(Um Anmeldung unter info@temporarygallery.org wird gebeten)
14. Februar, 18:00 Uhr
DIE BLAUBERGER (1983-85) – Eine Dia-Show mit Vortrag von Brigitte Dunkel
21. Februar, 17:00 Uhr
Nubbelbau-Workshop mit Hilma Bäckström und Jil Lahr
(Um Anmeldung unter info@temporarygallery.org wird gebeten)
22. Februar
Gemeinsame Teilnahme am Geisterzug mit interessierten Kostümwerkstatt-Teilnehmer*innen
28. Februar - Save the Date!
Cadavre Exquis Karnevalsdinner
Weitere Infos folgen in Kürze!
Wir freuen uns weiterhin über Materialspenden! Diese können montags und donnerstags zwischen 11 und 18 Uhr und freitags ab 11 Uhr vorbeigebracht oder nach Absprache innerhalb Kölns abgeholt werden.
Alle sind willkommen! Die Kostümwerkstatt ist kostenfrei und weitestgehend ohne Anmeldung (siehe Angaben) zugänglich. Ihr könnt eigenes Material mitbringen, oder euch von unserem Materialfundus bedienen und inspirieren lassen.
Verhaltenskodex in der Temporary Gallery:
Die Kostümwerkstatt in der Temporary Gallery will einen zugänglichen, verletzungsarmen und barrieresensiblen Raum als Grundlage für unser Miteinander schaffen. Wir tolerieren keine Form von Rassismus, Sexismus, Ableismus, Antisemitismus, Queer- und Transfeindlichkeit, oder anderweitig diskriminierendes, gewaltvolles Verhalten.
Alle Veranstaltungsteilnehmer*innen erklären sich mit unseren Verhaltensrichtlinien einverstanden. Alle Teilnehmer*innen unseres Programms möchten sich in diesem Raum wohl und sicher fühlen. Deshalb dulden wir in keinster Weise übergriffges, grenzüberschreitendes und/oder diskriminierendes Verhalten und behalten uns bei Verstößen gegen unseren Verhaltenkodex (der auch im Raum sichtbar zu lesen sein wird) vor, Personen von der Veranstaltung auszuschließen. Solltet ihr euch unwohl fühlen oder übergriffiges Verhalten miterleben, wendet euch gerne an Lisa Klosterkötter.
Informationen zur Barrierefreiheit der Veranstaltungen:
Relaxte Atmosphäre: Die Veranstaltung ist relaxed konzipiert. Das bedeutet: Alle Personen sind im Raum willkommen und können sich im Raum aufhalten, auch wenn sie nicht aktiv an etwas arbeiten. Die Räume können jederzeit verlassen und wieder betreten werden. Für warme Getränke und Wasser wird gesorgt. Es werden unterschiedliche Sitzmöbel (Stühle, Sitzsäcke, Hocker) angeboten.
Physischer Zugang: Die Ausstellungsräume sind stufenlos zugänglich, leider ist keine barrierefreie Toilette vorhanden. Das a&o Hostel, etwa 200 Meter von der Temporary Gallery entfernt, bietet barrierefreie Toiletten.
Sprachlicher Zugang: Die Workshopleiter*innen sprechen deutsche und englische Lautsprache. Das Team ist offen, via Übersetzungsprogramme in diverse weitere Sprachen praktische Anweisungen zu geben. Zudem versuchen wir weitestgehend Einfache Sprache zu verwenden. Verständnisfragen sind jederzeit erwünscht. Eine Verdolmetschung in Gebärdensprachen kann leider nicht angeboten werden.
Kontakt: Bei weiteren Verständnisfragen, Bedarfen oder Zugangsvoraussetzungen, z.B. Abholservice von einer nahegelegenen Haltestelle, meldet Euch per Mail unter info@temporarygallery.org