Um sich auf Proteste, Aufruhr und Krawalle vorzubereiten, inszenieren
Bereitschaftspolizeien auf der ganzen Welt aufwändige, anhand von Skripten inszenierte
Simulationen solcher Szenarien. Neben den "übenden" Polizist*innen in Uniform, Sturmhaube, Helm und Rüstung spielen darin unter Anleitung "regieführender" Ausbilder*innen außerdem Polizist*innen die Rollen der Protestierenden - sie skandieren politische Slogans, beschimpfen ihre Kolleg*innen, attackieren sie mit Wurfgeschossattrappen und tragen dabei Erkennungszeichen politischer Subkulturen – und werden umgekehrt selbst zum Ziel polizeilicher Maßnahmen. Ein genuines Polizei-Theater, das staatliche Logiken der Lesbarmachung und der Verwaltung von Räumen und Menschen im Dienste einer öffentlichen Sicherheit erfahrbar machen will. In Crowd Control transponieren sieben Performer*innen diese eigentlich als "Verschlusssache" geltenden polizeilichen Taktiken und Praxen der Verkörperung, der Kategorisierung und der Probe in die Blackbox des Theaters: in eine vieldeutige Simulationsanordnung, in der die Grenzen zwischen der Logik des Theaters und der Polizei verschwimmen.