Das sagt der/die Veranstalter:in:
Zwanzig Jahre war sie mit einem Mann verheiratet, sie haben gemeinsam gelebt, sich geliebt, sich gelangweilt, einen Sohn großgezogen, bis sie eines Tages gegangen ist. In ihrem Roman Playboy blickt Constance Debré auf ein Leben, kurz vor seiner Verwandlung: auf das Großwerden als Kind zweier drogenabhängiger Eltern, auf ihren Beruf als Anwältin und die Pariser Bourgeoisie, auf das Kernfamilienglück, bis zum Moment des radikalen Ausbruchs aus ihrer bürgerlichen Existenz. Sie scheidet ihre Ehe, entscheidet sich gegen die Sicherheit einer Anstellung, widmet sich vollends dem Schreiben und geht mit immer anderen Frauen ins Bett. Nach dem internationalen Erfolg von Love Me Tender erscheint mit der deutschen Übersetzung von Playboy der erste Teil der Geschichte einer queeren Frau, die mit allen Normen bricht und sich entschließt, so zu leben, wie es schon viele Männer vor ihr getan haben.
Zino Wey, Marie Rosa Tietjen und Laura Landergott, das künstlerische Team des Abends Love Me Tender nach Debrés Roman im Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz laden die Autorin zum Gespräch über ihr literarisches Werk, nebst Lesung und Musik. Die Diskussion findet auf englischer, die Lesung auf deutscher Sprache statt.
Constance Debré, 1972 in Paris geboren, arbeitete als Anwältin und Strafverteidigerin, bevor sie sich in Vollzeit dem Schreiben widmete. Sie veröffentlichte vier Romane, die nicht nur in Frankreich viel gelesen werden: Play Boy (Stock, 2018), Love Me Tender (Flammarion, 2020), Nom (Flammarion, 2022), Offenses (Flammarion, 2023). Im Sommersemester 2025 hat Debré die Samuel Fischer-Gastprofessur für Literatur am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin inne.