Regie: Sally Potter, Frankreich/ Italien/ Großbritannien 1992, 90 Minuten, 35mm, englische
Originalfassung mit deutschen Untertiteln, Filmkopie aus der Sammlung der HfG
«Orlando, der Held, wird von den Tagen Elizabeths im 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart leben und auf halbem Wege eine Frau werden.» So fasste Virginia Woolf den Inhalt ihres Meisterwerks zusammen. Als die britische Autorin 1928 «Orlando» herausbrachte, war sie in leidenschaftlicher Liebe zu Vita Sackville West entbrannt. Der aus einer alten Adelsfamilie stammenden Gartengestalterin und Schriftstellerin widmete Woolf «Orlando» und schrieb: «Ich hab all diese Monate in Dir gelebt – wenn ich rauskomme, wie bist Du dann wirklich? Habe ich Dich erfunden?»
1992 verfilmte Sally Potter das Buch mit einem Staraufgebot als schwelgerisches Kostümdrama. Tilda Swinton brilliert darin als androgyner Orlando, Quentin Crisp, die britische Ikone der frühen schwulen Emanzipation, spielt in einer Paraderolle Elizabeth I, und Jimmy Somerville («Don’t Leave Me This Way») hat mit seiner Falsettstimme einen buchstäblich engelhaften Auftritt. Mit so viel leichtfüssiger Ironie und so viel poetischem Charme hat noch kaum ein Film den Genderdiskurs auf die Leinwand gebracht.
Im Vorprogramm: Hula
Regie: Amy Halpern
USA 2022, 6 Minuten, 16mm, Ohne Dialog
Wiese vor der HfG, Platz der Menschenrechte
Freier Eintritt, Spende erbeten
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe im Rahmen des Effekte Festivals 2025.
Preisinformation:
Spende erbeten