牡蠣工場 Kaki kôba
Regie: SÔDA Kazuhiro
2015, 145 Minuten, OmeU, Blu-ray
Die Dokumentation zeigt am Beispiel eines kleinen Ortes, welche Auswirkungen globale Veränderungen auf das tägliche Leben in einer modernen Gesellschaft haben. Wegen der Katastrophe von 2011 findet Watanabe zu Hause keine Arbeit mehr und übernimmt in der abgelegen Stadt Ushimado eine Austernfabrik. Das Öffnen der Muscheln ist traditionell ein Job der lokalen Bevölkerung, doch es fehlt an Nachwuchs, so dass ausländische Arbeitskräfte temporär angeheuert werden.
Sôda kommentiert auf seiner Website: „Die Veränderungen und Herausforderungen, mit denen die Figuren in diesem Film konfrontiert werden, spiegeln sich in der gesamten japanischen Gesellschaft und in vielen anderen entwickelten Ländern des 21. Jahrhunderts. Ich glaube, dass das, was ich in den Austernfabriken erlebt habe, als eine Miniatur der großen Welt gesehen werden kann.“
Filmreihe
Der japanische Dokumentarfilmer Sôda Kazuhiro - Die Kraft des Beobachtens
Sôda Kazuhiro wurde 1970 in Ashikaga, Präfektur Tochigi, geboren. Er studierte Religionswissenschaften an der Universität Tokyo und Film an der School of Visual Arts in New York. Seine „Beobachtende Methode des Dokumentarfilms“ basiert auf seinen eigenen „Zehn Geboten“. Mit dieser Methode hat er elf abendfüllende Dokumentarfilme gedreht, die weltweit auf Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden. Produziert werden die Filme von seiner Ehefrau Kashiwagi Kiyoko. Er ist außerdem Autor von neun Büchern, von denen Why I Make Documentaries ins Englische, Koreanische und Chinesische übersetzt wurde.
Als Filmemacher wurde er mit dem Peabody Award ausgezeichnet und ist zudem Träger des Marek-Nowicki-Preises der Helsinki Foundation for Human Rights für sein Lebenswerk.
Auf seiner Homepage https://www.kazuhirosoda.com finden sich die Filmographie und eine Übersicht seiner Veröffentlichungen.
Anlässlich der Deutschlandpremiere seines neuesten Werkes, Gokôgû no neko (Die Katzen vom Gokogu-Schrein, 2024; Fugu Filmverleih Berlin), kommt Sôda Kazuhiro nach Deutschland und stellt den Film persönlich in Köln, Düsseldorf und Berlin vor. Das Japanische Kulturinstitut zeigt ergänzend drei frühere Dokumentarfilme, die sich mit den Themen politische Wahlen (Senkyo, 2007), psychische Erkrankungen (Seishin, 2008) und Leiharbeit (Kaki kôba, 2015) beschäftigen.
Donnerstag, 21. November 2024 | 20 Uhr
Die Katzen vom Gokogu-Schrein
五香宮の猫 Gokôgû no neko
2024, 119 Minuten, OmdU, DCP
Eintritt: 6 €
In Anwesenheit des Regisseurs Sôda Kazuhiro, mit Q&A nach der Filmvorführung.
Die Vorführung findet in Kooperation mit der Filmpalette Köln und dem Fugu-Filmverleih Berlin statt.
Karten können bei der Filmpalette erworben werden.
Preisinformation:
Eintritt frei