☆ Der Performance-Abend ist eingebettet in das Rahmenprogramm der Ausstellung soft intentions, kuratiert von Amelie Gappa. ☆
PROGRAMM
19 Uhr, Performance: Laura Schönlau, UNFOLDING
UNFOLDING ist eine Performance über die komplexe, fließende Kraft von Softness – physisch und emotional. Dabei erscheint Zärtlichkeit sanft, verwundbar, liebevoll und ebenso irritierend, kontrollierend und schmerzhaft. Was sehen wir in unseren weichen Momenten nicht? Ihre Solo-Performance erforscht Softness als paradoxale Kraft zwischen Verletzlichkeit und Stärke, Fürsorge und Kontrolle. Bewegungen entfalten sich wie Echos einer Geste oder Berührung intim, widersprüchlich und transformierend.
20 Uhr, Performance: Chiara Bartl-Salvi, Softspot
In Softspot untersucht Chiara Bartl-Salvi die Verbindung von Bewegung, Klang und Material im Kontext von Zeitlichkeit und Fragilität. Indem sie ihre Schuhe als tänzerisches Werkzeug einsetzt, wird in Softspot der Boden zur erzählenden Instanz und zum Archiv von Materialveränderungen. Die Reibung mit der Fläche ist zentrales Element von Choreografie und Sound – eine Wechselwirkung von flüchtiger Intensität, bei der das Aufeinandertreffen von Kräften sichtbare, aber auch hörbare Spuren hinterlässt. Reibung als physischer Prozess, mal sanft, mal hart – aber auch als Interaktion mit urbanen Landschaften. Softspot zitiert TikTok-Choreografien und Musikvideos und bewegt sich dabei spielerisch zwischen Vorbild und Nachahmung.
ABOUT THE ARTISTS
Chiara Bartl-Salvi (sie / ihr) ist Choreografin, Performerin und bildende Künstlerin, die in Wien lebt und arbeitet. Sie studierte Kunst und Medien an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet heute interdisziplinär. Bereits in ihrer Jugend beschäftigte sie sich sowohl mit Musik als auch mit Tanz. Durch ihre Studien in Wien wuchs die Faszination an Räumen, Objekten und im Speziellen an Bühnenarchitekturen hinzu. Ihre Arbeiten kombinieren klassische Tanzformen mit Popkultur und viralen Trends und wurden u. a. bei WUK performing arts in Wien, im Kunstverein Eisenstadt und im nova space Weimar gezeigt. Als Performerin arbeitete sie bereits u. a. mit Donna Huanca, Malin Bülow und der Kompanie Freispiel.
Laura Schönlau (sie / ihr) ist deutsch-ghanaische Tänzerin und Choreografin, die in Köln lebt und arbeitet. Sie schloss ihre künstlerische Ausbildung mit einem Bachelor of Arts im Contemporary-Urban und Choreography Department an der Fontys Academy of the Arts in Tilburg, Niederlande, ab. Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Rhythmus und Fluidität, Verletzlichkeit und Kraft. Jede Geste ist eine Erkundung der Fähigkeit des Körpers, sich zu verbinden, auszudrücken und zu verwandeln. Inhaltlich setzt sie sich mit Aspekten der Körperlichkeit, Weiblichkeit und der Ortsspezifik auseinander und versucht durch die Dekonstruktion von Bewegungen, die Beziehung und Interdependenz zwischen Körper und Raum, sowie soziale Gefüge zu verstehen. Zuletzt wirkte sie als Gasttänzerin in ANACONDA von Reut Shemesh am Stadttheater Gießen und trat in IN MY FEELINGS (LIFE IS A JUNGLE) von Khadidiatou Bangoura / Horacio Macuacua auf. Außerdem choreographierte und performte sie das Solostück SEEING/ NOT SEEING beim Britney X Festival 2024 am Schauspiel Köln.
ABOUT THE EXHIBITION
In der Ausstellung soft intentions geht es um Softness in all ihren Facetten: um weiche, textile Materialien, aber auch um Körperlichkeit, Emotionalität, Verletzlichkeit, Emotional Labor und Care-Arbeit. Ein softes Experiment, ein Raum für von Zärtlichkeit geleitetes Handeln, Nahbarkeit und achtsames Miteinander. Eine Einladung, zu erkunden, inwieweit Softness auch widerständig sein kann.
Die Ausstellung baut auf der künstlerischen Arbeit Wir in der Höhle der Kölner Künstlerin Sophia Schach auf. Wir in der Höhle ist nicht nur begehbare Installation, sondern auch Bühne für ein umfangreiches, interdisziplinäres Programm mit Performances, Workshops, Konzert und Reading Sessions.
Die Ausstellung wird von Amelie Gappa im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums der intersektional-feministischen Initiative And She Was Like: BÄM! kuratiert.