Während 48 Stunden Neukölln wird der Galerieraum der Galerie im Saalbau durch eine 15 minütige Performance von Nicola Kötterl, Eléonore Bovet, Wiebke Dobers aktiviert.
Die Performance findet im Rahmen der Ausstellung TAKING SPACE IS A FEMINIST ACT, kuratiert von Clara von Schwerin, am 28. Juni 2025 mehrmals, um 14:00, 16:00 und 18:00 Uhr, statt. Der Eintritt ist frei.
Nicola Kötterl setzt sich in ihren Arbeiten kritisch mit der Darstellung, Konstruktion und Instrumentalisierung von Körperbildern auseinander. In den Videoarbeiten (ANTI-)KÖRPER und GESTUS, die in der Ausstellung TAKING SPACE IS A FEMINIST ACT in der Galerie im Saalbau gezeigt werden, untersucht sie die ideologischen Aufladungen idealisierter Körperdarstellungen. Die Performances, fanden in historischen Gebäuden mit nationalsozialistischer Vergangenheit statt – im Kunstpavillon München und im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke. Die Architektur des deutschen Faschismus ist monumental, laut und geradlinig. Sie soll Macht, Überlegenheit und Kraft verkörpern und die Bevölkerung beeindrucken und einschüchtern. Mit der gleichen Intention bediente sich die nationalsozialistische Propagandakunst der Ästhetik antiker griechischer Statuen.
Kötterl nutzt diese Kontexte, um Körperbilder zu dekonstruieren, die durch Architektur, Skulptur und Kunstgeschichte als Repräsentation von Macht, Männlichkeit und Erhabenheit geprägt wurden und bis heute fortwirken. Antike Statuen und athletische Posen werden gestisch untersucht, abstrahiert und durch moderne Inszenierungstechniken gebrochen. Die Performer:innen interagieren mit Raum, Klang und beweglichen Installationen und schaffen so eine Atmosphäre der Reibung zwischen Monumentalität und Fragilität, zwischen Zuschreibung und Widerstand. Musikalische Begleitung – mit Referenzen von Marschkapellen über Jazz bis zu elektronischen Sounds – ergänzt die körperliche Auseinandersetzung um eine klangliche Ebene, die historische Narrative aufgreift oder sich bewusst dagegenstellt.