Komische Oper von Jean-Philippe Rameau
Liebe und Wahnsinn treten bekanntermaßen gerne gemeinsam in Erscheinung, so auch in Jean-Phillippe Rameaus irrwitziger Oper Platée.
Um Junon, die Gattin des Jupiter, von ihrer schrecklichen Eifersucht zu heilen, überlegen sich die Freunde des Götterkönigs einen Scherz: Jupiter soll sich zum Schein in die lächerlichste Person verlieben, die aufgefunden werden kann, um der Ehefrau die Sinnlosigkeit ihrer Ängste bewusstzumachen. In der Sumpfnymphe Platée, die nicht gerade mit Schönheit, aber dafür mit übermäßigem Selbstbewusstsein ausgestattet ist, findet sich ein passendes Opfer. Tatsächlich willigt die Nymphe ein, den Gott zu heiraten, und es kommt zur grotesken Scheinhochzeit.
Platée ist wohl eines der ungewöhnlichsten Musiktheaterwerke des 18. Jahrhunderts. In brillanter Kompositionsweise orientiert sich Rameau darin weniger an den Opernkomödien seiner Zeit, sondern schafft eine herrlich verrückte Gesellschaftssatire. Zwar irritierte die gewagte Handlung das Publikum der Uraufführung 1745, doch die Musik mit ihren mitreißenden Tänzen und lautmalerischen Effekten machte Platée schnell zu einer der beliebtesten Opern Rameaus.
Die musikalische Leitung der Produktion übernimmt der international gefragte Dirigent Nicholas Kok, ein wahrer Experte für Alte Musik. In der Regie von Anja Kühnhold, die vielfach u. a. am Staatstheater Karlsruhe und an der Dutch National Opera Academy inszeniert hat, und der Ausstattung von Julia Katharina Berndt wird Rameaus Komödie als schrill-buntes Spektakel auf die Bühne des Theater Hagen gebracht. Die tänzerischen Divertissements werden von Giovanni De Domenico choreografiert, der bereits für Musicals und Shows auf der ganzen Welt gearbeitet hat.