In ihren Guessays – abgeleitet vom englischen »to guess« – vergleicht Uljana Wolf die Tätigkeit des Übersetzens mit dem Springen auf einer Hüpfburg: »Mit jedem Sprung veränderte sich der Raum, mit jedem neuen Aufprall veränderte sich das Raumempfinden des Springers. Die Landschaft knuffte unvorhersehbar zurück. Das Bounce House war im Grunde ein Gedicht.« Mit der Fähigkeit, durch seine flüchtigen Architekturen die Welt anders wahrzunehmen, andere Erfahrungen zu machen, teilt auch das Theater in seinen besten Momenten einige Qualitäten der Hüpfburg. Am letzten Abend der Poetica-Woche nehmen die internationalen Dichter:innen darum noch einmal Anlauf und lassen zusammen mit Ensemblemitgliedern des Schauspiel Köln ihre Texte die Landschaften verändern, in denen wir leben; erproben das Fallenlassen ebenso wie neue Bewegungen und loten gemeinsam die Freiräume der Poesie aus.
Mit den Autor:innen Lina Atfah (Syrien/Deutschland), Radna Fabias (Curaçao/Niederlande), Hiromi Itō (Japan), Lebogang Mashile (Südafrika), Fiston Mwanza Mujila (Kongo/Österreich), Sergio Raimondi (Argentinien), Claudia Rankine (USA), Sasha Marianna Salzmann (Deutschland), Sjón (Island), Jan Wagner (Deutschland) und Uljana Wolf (Deutschland) sowie den Schauspieler:innen Lou Friedmann, Benjamin Höppner, Yvon Jansen und Fabi Ten Thije
Regie: Antonia Ortmanns; Bühne: Lilli Riesenbeck; Kostüme: Melina Jusczyk; Musik: Pablo Giw; Dramaturgie: Johanna Rummeny
In Kooperation mit dem Schauspiel Köln.