Eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Frage, ob wir je Zufriedenheit finden können – mit dem, was wir sind, und dem, was wir haben. Ein Jahr lang haben sich die Spieler*innen intensiv mit ihren persönlichen Ängsten und deren Verflechtung mit unserem neoliberalen System beschäftigt. Sie untersuchen, wie Angst uns nicht nur schützt, sondern auch wirtschaftlich verwertet wird – als Antrieb für Leistung, Konsum und Selbstoptimierung.
Angst kann überall hin, überall rein und über alles hinweg. Sie ist in mir, in dir, im System, in dem wir leben. Evolutionsbiologisch ist Angst überlebenswichtig. Ohne Angst kein Überleben. Sie warnt uns vor Gefahren und bringt uns in Bewegung. Auch für unser System ist unsere Angst überlebenswichtig: Wir leisten, verdienen, bauen auf, sichern ab. Wir messen, vergleichen, kaufen und konsumieren. Das weiß auch die Marktwirtschaft.
Ein ganzes Jahr lang haben wir uns mit unseren Ängsten beschäftigt. Das Internet hat uns viele Angebote gemacht, um weniger Angst zu haben – weniger Angst, allein zu sein, weniger Angst, nicht schlau genug, schön genug, gut genug, normal genug zu sein.
Aber das kostet alles Geld, und wir wissen nicht, ob wir jemals genug Geld haben werden.
In einer einjährigen Probenzeit wurde „Project Fear“ mit dem Jugendensemble 24 der Jugendtheaterwerkstatt (jtw) Spandau entwickelt. Jeweils einmal die Woche und an intensiven Wochenenden setzten sich die Spieler*innen mit ihren Ängsten im Zusammenhang mit unserem neoliberalen System auseinander.
Azra Alanbay, Rem Hofmeyr, Simge Ibryam Ali, Lale Irmak, Amaru Jarrín, Nicole Maurer, Selina Seyda Oegel, Daria Pushkareva
Olivia Meyer Montero – Regie, Projekt- und Produktionsleitung
Marco Sternsdorf – Musikalische Leitung und Technik
Marcos García Pérez – Bühnenbild und Kostüm
Chris Meinel – Technik
Yannick Papenfuß – Installation und Videomapping Stück
Nico Ehrenteit – Recherche Foto und Video, Videoinstallation
Lada-Polina Heckel – Assistenz Ensemble