FOTO: © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Philipp Mansmann

PYGMALION

Das sagt der/die Veranstalter:in:

PYGMALION

von Amir Reza Koohestani und Mahin Sadri nach der gleichnamigen Komödie von George Bernard Shaw

aus dem Persischen von Sima Djabar Zadegan

 

Du bist, wie du sprichst. Phonetikprofessor Higgins wettet mit seinem Freund Pickering, aus der energischen Eliza Doolittle, die sich durch den Verkauf von Blumen auf der Straße mit Mühe über Wasser hält und nur breitesten Dialekt spricht, in kürzester Zeit eine perfekt artikulierende Dame der Upperclass zu machen. Eliza erweist sich als disziplinierte und talentierte Schülerin und besteht erste Auftritte in der High Society. Higgins schreibt den Erfolg seiner Genialität zu und erhebt reflexhaft Anspruch auf sie. Es entzieht sich seiner Wahrnehmung, dass sich Eliza nicht zuletzt durch seinen Unterricht zu einer selbstbewussten und reflektierten Frau entwickelt, die nicht nur ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, sondern auch umzusetzen weiß.


George Bernard Shaw schuf in seiner Adaption des Ovid’schen Mythos Pygmalion – der auch bei Shakespeares «Wintermärchen» ein wichtiges Motiv ist – seine bekannteste Frauenfigur. Auch wenn sie die Heldin einer Komödie mit dem Untertitel «A Romance» ist, steht sie im besonderen Maße für die politischen Ideale des Autors, der als engagierter Sozialist für die Frauenemanzipation und das allgemeine Wahlrecht eintrat.


Nach Shaws Tod entstand basierend auf seinem Stück das Musical «My Fair Lady», das Fragen der Ungerechtigkeit von Geschlecht und Klasse weniger scharf unter die Lupe nimmt, ihn aber weltberühmt machte. Wie bei «Yvonne, Prinzessin von Burgund»«Prima Facie» und «Die Kopenhagen-Trilogie» erzählt «Pygmalion» von der weiblichen Ermächtigung in einer männerdominierten Gesellschaft.

Der iranische Regisseur Amir Reza Koohestani ist seit vielen Jahren auch in Europa bekannt für seine fein gedachten Überschreibungen bekannter Stoffe. Gemeinsam mit der iranischen Dramatikerin Mahin Sadri befragt er Shaws Komödie, die 1913 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, nach dem heutigen Klassismusdiskurs:

«Eliza ist eine Frau aus der Arbeiterklasse, die nirgendwo dazugehört: weder zu ihrem Vater, der säuft und kein Interesse an ihr hat, noch zu dem Professor, der sie für seine Eitelkeit missbraucht. Der Kampf um die Definition ihres eigenen Selbst, ihrer eigenen Identität ist der Kern unserer Annäherung an Shaws Stück.» Amir Reza Koohestani und Mahin Sadri

 

Künstlerische Leitung

Inszenierung Amir Reza Koohestani
Bühne Mitra Nadjmabadi
Kostüme Natasha Jenkins
Musik Santiago Blaum
Licht Verena Mayr
Video Phillip Hohenwarter
Dramaturgie Katrin Michaels

Preisinformation:

10 Euro für Schüler*innen, Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende bis 30 Jahre

Location

Cuvilliéstheater Residenzstraße 1 80333 München

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