Kunstausstellung von Sabine Handschuck:
Der Titel der Ausstellung leitet sich aus dem lateinischen Begriff „radix“ für Wurzel ab. In einem aufwändigen Prozess verändert Sabine Handschuck Wurzeln wie Karotten, Rettiche oder Rote Bete „radikal“, also von Grund auf. Wie bei der Herstellung von Papyrus, bei der das Innere der Stängel in Streifen geschält wird, schneidet die Künstlerin Wurzeln in dünne Scheiben, wässert und walzt sie und fügt sie ohne jeden Zusatz von Bindemitteln zu einem Blatt Wurzelpapier zusammen.
Aus Radieschen entstehen federleichte Bögen, die an Seidenpapiere erinnern. Pastinaken bestechen durch ihre löchrige Sprödigkeit. Papiere aus Karotten ähneln haptisch dem Pergament. Die Farbenpracht der Papiere aus roter Bete erstrahlt, wenn Licht durch sie fällt. Jedes Papier fühlt sich unterschiedlich an, hat einen eigenen Geruch, gibt unterschiedliche Laute von sich, mal knisternd, mal kaum hörbar raschelnd, wenn es zwischen den Fingern gerieben wird. Alle Papiere zeigen eine charakteristische Signatur und Farbigkeit und lassen noch ihre pflanzliche Struktur erkennen.
Die Papiere verändern sich mit der Zeit, machen so Vergänglichkeit sichtbar. Manche Arbeiten sind naturbelassen und ihre Farben verblassen, andere sind koloriert oder bemalt. Bei diesen bleibt die Leuchtkraft ihrer Farbfelder erhalten. In einigen Papieren entstehen allmählich kleine Brüche, die den Charakter der Kunstwerke bestimmen. Wellen und Falten in den filigranen Arbeiten zeigen zarte Verletzlichkeit.
Die Vernissage am Freitag, 23. Mai um 19.30 Uhr bietet die Gelegenheit, die Künstlerin persönlich kennen zu lernen und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Herzlich willkommen!
www.radical-art.org
Preisinformation:
Ohne Anmeldung