Performance in englischer Sprache
Im Rahmen von SOLO – Festival für künstlerische Alleingänge
Guten Tag.
Ihre Sachen können Sie dort ablegen.
Dann bitte unten freimachen.
Die Beine oben ablegen. Und ein kleines Stück nach vorne rutschen. Sehr gut.
Achtung, jetzt wird’s kalt.
»FACTS! AMAZING FACTS!« titelt ein englisches Flugblatt von 1820, und beschreibt »a first rate phaenomena«: Die neunzehnjährige Mademoiselle Lefort wird als »unwiderstehliche Attraktion und vollkommene Vermischung der Geschlechter« zum ersten Mal in England der Öffentlichkeit präsentiert. Weibliche Schönheit soll in ihr ebenso zu erkennen sein wie Schnurrbart und Barthaare. Mademoiselle Lefort beginnt mit dieser Ausstellung ihre internationale Karriere, sie bereist weite Teile Europas und lebt ein weitgehend unabhängiges Leben. Was Lefort damals empfand, ist unbekannt. Wie ihr Körper von Ärzten untersucht und betrachtet wurde, ist akribisch dokumentiert.
2024 führt das Universitätsklinikum Heidelberg Intersex als Erkrankung an und rät: »Die Operation ist in den allermeisten Fällen notwendig«. Die Chirurgie ermögliche heutzutage, »dass die äußeren Genitalien normal aussehen – entweder wie bei einem Mädchen oder wie bei einem Jungen«.
In den zweihundert Jahren, die zwischen diesen Ereignissen liegen, erklärt die Medizin inter* Personen vom biologischen Phänomen zur anatomischen Unmöglichkeit. Gutachten um Gutachten wird die Existenz von inter* Personen seziert, untersucht, bewertet und schließlich verunmöglicht.
»Juice« konfrontiert die Kategorisierung hermaphroditischer, unlesbarer und ungehorsamer Körper. Die Performerin River Roux begibt sich dazu in einen durchsichtigen Raum. Ob Museum, Stripclub oder Observatorium, die Blicke, die auf sie gerichtet sind, oszillieren zwischen Begierde und Ekel, zwischen Attraktion und Scham. Roux untersucht die Faszination mit Körpern im Dazwischen: Was ist ein »natürlicher«, was ein aufbegehrender Körper? Und wer darf jenseits von Fetisch existieren?
Informationen zur Barrierefreiheit:
Performance in englischer Sprache.
Alle öffentlichen Bereiche der Schwankhalle sind ebenerdig und stufenlos erreichbar.
Es gibt drei verschiedene WCs: Eine barierrefreie Toilette, die auch für Rollstuhl-Fahrer*innen nutzbar ist, eine Toilette mit 3 WC-Kabinen und eine Toilette mit Pissoirs und einer WC-Kabine.
Der Publikumsbereich auf der Tribüne ist bestuhlt.
Die Rollstuhlplätze befinden sich in der Regel in der ersten Reihe und können im Vorfeld telefonisch 0421 520 80 70, per Email an ticket@schwankhalle.de oder per Eingabe im Ticketshop reserviert werden.
Individuelle Bedarfe wie bestimmte Sitzplätze, Early Boarding oder ein zusätzliches Ticket für eine Begleitperson können Sie ebenfalls bei Ticketkauf bzw. -reservierung angeben.
Weitere Infos zur Barrierefreiheit unserer Räumlichkeiten finden Sie unter Service/Barrierefreiheit. Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns bitte unter ticket@schwankhalle.de oder 0421 520 80 70.
Es werden der Tod von und die Gewalt gegen inter* und gender-inkonforme Personen thematisiert. Es kommt Nacktheit vor.
Preisinformation:
Solidarisches Preissystem: 8 / 12 / 18 € (frei wählbar) Bremen Pass: 3 € Kinder und Jugendliche 5-17 Jahre: 5 € Kultursemesterticket: kostenlos