Das sagt der/die Veranstalter:in:
Wie mit einer Lupe nähert sich Helmut Lachenmann in seinem Meisterwerk „Ausklang“ dem Klavierton. Die Charakteristika des pianistischen Spiels und die Klangstrukturen des grand piano überträgt er auf das Orchester, das so zum „Super-Klavier“ wird. In diese außergewöhnliche Rolle tritt das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, während Pierre-Laurent Aimard an den Tasten sitzt. Die Sinne zu schärfen gelingt Chefdirigent Vladimir Jurowski auch mit der 11. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch. Sie trägt den Untertitel „Das Jahr 1905“ und ist wie vieles im Schaffen des zu Lebzeiten in seinem Heimatland teils umstrittenen, teils gefeierten Komponisten weitaus mehr als ein persönlicher Kommentar zur russischen Geschichte.
In seiner 11. Sinfonie verarbeitete Dmitri Schostakowitsch die Ereignisse des Petersburger Blutsonntages. „Das Jahr 1905“ ist der Untertitel der 4-sätzigen programmatischen Sinfonie, die einige Jahre nach Stalins Tod entstand. Geprägt ist die Sinfonie von Zitaten aus revolutionären Liedern des Proletariats, die Großteils aus der Zeit der ersten Russischen Revolution stammen. Im 1. Satz, „Der Palastplatz“, verbildlicht Schostakowitsch die eisige Atmosphäre am Platz des Winterpalastes des Zaren, an dem sich zehntausende Arbeiter versammelten, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Im 2. Satz wird die Demonstration und schließlich die Eskalation durch den Beschuss der bewaffneten Streitkräfte verarbeitet. Der 3. Satz, „Ewiges Andenken“, betrauert die Opfer der brutalen Niederschlagung des Protestes – hier verwendet Dmitri Schostakowitsch eines der bekanntesten Lieder der Arbeiterbewegung „Unsterbliche Opfer“.
Preisinformation:
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