FOTO: © 1988 Kindai eiga kyôkai

Sakuratai 6. August

Das sagt der/die Veranstalter:in:

さくら隊散る Sakuratai chiru

Regie: SHINDÔ Kaneto
1988, 110 Minuten, OmdU, 16 mm

Der in Hiroshima geborene Meisterregisseur Shindô Kaneto (1912-2012) hat mehrere Filme über die Gefahren nuklearer Strahlung geschaffen. Basierend auf dem Buch Sakuratai zenmetsu („The Annihilation of the Sakura Unit“) von Hagie Ezu schildert das Dokudrama die authentische Geschichte einer Wander­theatergruppe, deren Mitglieder fast alle bei dem Atombomben­abwurf auf Hiroshima am 6. August 1945 ums Leben kamen.

Die Sakuratai („Kirschblüten-Gruppe“) wurde während des Zweiten Weltkriegs von einer Gruppe von Schauspielerinnen und Schauspielern gegründet, ihre zentrale Figur war der Schauspieler Maruyama Sadao. Der Film zeigt Interviews mit Freunden, Familienangehörigen und Kollegen des Regisseurs und stellt das Schicksal von Mitgliedern der Theatergruppe nach, die zunächst überlebten, wenig später aber an den Folgen der Strahlung starben.

Filmreihe
Der Wert des Erinnerns
Japanische Filme gegen das Vergessen

In der aktuellen Zeit der Veränderungen sind das Erinnern und ­Gedenken an die Vergangenheit wichtiger denn je. 2024 wurde der Friedensnobelpreis an die japanische Anti-Atomwaffenorganisation „Nihon Hidankyo“ verliehen, eine Graswurzelbewegung von Über­lebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945. In der Begründung des norwegischen Nobelkomitees heißt es, die 1956 gegründete Gruppe erhalte den Friedenspreis für ihr Bemühen um eine atomwaffenfreie Welt und dafür, dass sie durch Zeugenaussagen gezeigt habe, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden dürften.

Auch in der japanischen Filmgeschichte werden das Leid und die Nöte thematisiert, mit denen die Menschen im Zusammenhang mit dem Krieg zu kämpfen hatten. Die Filmreihe zeigt Werke namhafter Regisseure, in denen das Schicksal einzelner Menschen im Mittelpunkt steht.

Den Auftakt bildet eine Familiengeschichte, die auf den Aufzeichnungen eines Arztes beruht (Kono ko o nokoshite). Musik spielt bei dem Überlebenskampf eines japanischen Soldaten eine wichtige Rolle (­Biruma no tategoto) und auf einer Insel kümmert sich eine Lehrerin fürsorglich um ihre Schüler (Nijûshi no hitomi). Ein Dokudrama schildert wahre Begebenheiten über eine Wandertheatergruppe (­Sakuratai ­chiru), gefolgt von der Geschichte über ein Mädchen, das im Angesicht des Todes Kraniche faltet (Senbazuru). Den Abschluss bilden ein Film um den Schädel eines Kamikaze-Piloten (Fûon) sowie eine von der historischen Figur Onoda Hirô inspirierte Produktion (ONODA, Ichimanya o koete).

Preisinformation:

Eintritt frei

Location

Japanisches Kulturinstitut Köln Universitätsstraße 98 50674 Köln

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