»Samudaripe – Roma erinnern«. Abschlussveranstaltung

Das sagt der/die Veranstalter:in:

mit Sami Dzemailovski (Vorsitzender Carmen e.V.), Nedjio Osman (Projektleiter), Paula Simon (Universität Heidelberg), Helge Lindh (MdB) u.a.

Das Projekt »Samudaripe – Roma erinnern« fördert seit Anfang 2024 die historisch-politische Bildung von Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien und Rumänien. Im Zentrum steht dabei die Erinnerung an die systematische Unterdrückung und Verfolgung auf dem Balkan lebender Roma während der NS-Zeit durch die deutsche Wehrmacht, Polizeikräfte und Verwaltungsstellen sowie durch verbündete Regierungen, örtliche Stellen und Einheiten. Aufgezeigt werden auch die tiefgreifenden Auswirkungen, die diese Verfolgung bis heute auf die betroffenen Gemeinschaften hat.

Die Verfolgung und Ermordung der Roma auf dem Balkan wurde nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit verschwiegen, verdrängt und nur schleppend aufgearbeitet. Statt einer umfassenden Aufarbeitung blieben rassistische Diskriminierung und Stigmatisierung auch in der Nachkriegszeit weitgehend unaddressiert. Bis heute sind die Lebensrealitäten der Roma-Gemeinschaften vielerorts in Europa von strukturellem und tief verwurzeltem Antiziganismus geprägt, was ihre gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft massiv erschwert. Ein Gedenken an den Völkermord an Roma und Sinti muss daher mehr umfassen als die Erinnerung an vergangenes Leid. Ebenso wichtig ist es, die alltägliche Diskriminierung, die auch heute noch in vielen Teilen der Gesellschaft existiert, entschieden zu ächten und zu bekämpfen. Nur so kann eine gerechtere und gleichberechtigte Zukunft für die Roma-Gemeinschaften erreicht werden.

Ein gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Internationalen Kultur- und Sportverein der Roma Carmen e.V. ; Gefördert durch die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ).