FOTO: © Unsplash: Allie Reefer

Schöne neue Welt

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Gemeinschaftlichkeit. Einheitlichkeit. Beständigkeit.

„Brave New World“ nannte Aldous Huxley seinen Zukunftsroman in Anlehnung an eine Textstelle aus Shakespeares Sturm. "Wackere Neue Welt" oder auch "Schöne neue Welt". Wie schön diese Zukunftswelt wirklich ist, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Die Handlung spielt im Jahre des Ford 632. Ein scharfzüngiges Wortspiel, dass der Übersetzung Widerstand leistet. Im Englischen, wo Ford und Lord ganz ähnlich klingen, wird viel deutlicher, dass Ford an die Stelle Gottes, des Herrn, getreten ist. Nach ihm, nach diesem Schöpfergott der technischen Welt, zählt die daraus entstandene wackere neue Welt ihre Jahre.

Freier Wille? Ach, kommen sie, ist doch schon längst überwunden!

Aldous Huxleys Roman entstand 1932. Seine etwas düstere, utopische und durchaus auch humorvolle Vision einer zukünftigen Gesellschaft ist beeindruckend aktuell. Mit dem Spürsinn des Schriftstellers für die Zukunft, schrieb er eine Geschichte über eine Weltgesellschaft, die sich an den Rand des Abgrunds bringt und aus diesen Trümmern eine neue Ordnung schafft. Doch eben diese Ordnung – die schöne neue Welt – ist bei Huxley kein besserer Entwurf, sondern ein neuer Ausbund an irrsinnigen Verwicklungen und Regeln. Wobei, ist das wirklich so neu? Huxley zeigt uns eine Welt, die den Über-Kapitalismus huldigt. Bei ihm hat sich das Primat der Wirtschaftlichkeit und der Verwertbarkeit, der Nützlichkeit zur alles beherrschenden Maxime fortentwickelt. Der freie Wille ist abgeschafft, die Gesellschaft auf einem ständigen, staatlich verordneten Drogentrip, Krankheit und Unglück gelten als überkommen. Kunst und Kultur sind überwunden.In diese Welt stolpert John, „ein Wilder“ hinein, ein Fremder, Neugieriger, ein Shakespeare-Fan, der sein Glück sucht in einer Welt, die ihm noch unbekannt ist, die ihm aber alles verspricht. Aber was kann sie ihm wirklich bieten? Mit viel Situationskomik und Spaß an Zukunftsvisionen, denn anders kann man das, was kommen mag, nicht ertragen, erzählen drei wunderbare Schauspieler und Schauspielerinnen die Geschichte von einer Welt, 600 Jahre entfernt, die vielleicht gar nicht so weit entfernt ist.

Hol dir jetzt die Rausgegangen App!

Sei immer up-to-date mit den neuesten Veranstaltungen in Marburg!