FOTO: © Unsplash: Dannie Jing

Schöner Wohnen – Architekturvisionen von 1900 bis heute

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Das Thema Wohnen ist aktueller denn je. Wie und wo wir wohnen, hat Einfluss auf unser Wohlbefinden und prägt unser Verhalten und unsere Identität. Seit jeher haben Künstler*innen und Architekt*innen ihre Vorstellungen einer zukünftigen Architektur zunächst zeichnerisch imaginiert. Architekturzeichnungen vergangener Zeiten sind jedoch nicht nur Mittel der Ideenfindung oder Medium der Dokumentation für die gebauten Bauprojekte. Als „Auffangorgane des inneren und äußeren Lebens“ (Aby Warburg) geben Sie immer auch Aufschluss über die Haltung des Architekten und den Zeitgeist. Ausgehend von diesem kulturwissenschaftlichen Ansatz nimmt die Kunsthalle Tübingen die künstlerische Architekturzeichnung als Kunstform der letzten einhundert Jahre in den Blick. Anhand von Entwürfen sowie ausgewählten Modellen und Skulpturen aus dem 20. Jahrhundert bis heute wird veranschaulicht, wie der gesellschaftliche und technische Wandel neue Wohnkonzepte und Stadtvisionen von Künstler*innen und Architekt*innen beeinflusste.

Der Parcours führt über expressionistische Utopien einer an der Natur orientierten zukünftigen Weltarchitektur über die funktionalistischen und konstruktivistischen Wohn- und Stadtkonzepte der 1920er Jahre über die Science-Fiction Architektur der 1960er Jahre bis hin zu experimentellen kulturkritischen Anti-Utopien der Nachkriegszeit und der Postmoderne.

Mit der digitalen Transformation gehen heute neue Entwurfstechniken einher, die überraschende Architekturvisionen hervorbringen. Dabei kommt die traditionelle Architekturzeichnung nur noch selten zum Einsatz. Computergenerierte Illustrierung und die KI-Entwurfs-Technik bieten Künstler*innen und Architekt*innen neue Möglichkeiten. So entstehen heute auch hybride Kombinationen von sowohl handgefertigten als auch digitalen Zeichnungen. Nicht zuletzt fordert die digitale Transformation uns heute generell dazu auf, unsere Vorstellung darüber, wie ein humanes urbanes Leben der Zukunft aussieht existentiell und zeitgemäß zu reflektieren.

Konzept und Kuratorin: Dr. Nicole Fritz

Eine Ausstellung der Kunsthalle Tübingen in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main (Direktor: Peter Cachola Schmal)

Experimentelles Labor: In Kooperation mit Prof. Dipl. Ing. Bettina Kraus, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und Prof. Dipl. Ing. Lars Uwe Bleher, Hochschule Darmstadt

Location

Kunsthalle Tübingen Philosophenweg 76 72076 Tübingen

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