蛇の道
Hebi no michi
Regie: KUROSAWA Kiyoshi
1997, 85 Minuten, OmeU, 35 mm
Nicht für Zuschauer unter 18 Jahren geeignet
Der aufwühlende Thriller wirft einen unerbittlichen Blick in die menschliche Psyche und erzählt die Geschichte eines Mannes, der auf die Suche nach dem Mörder seiner kleinen Tochter geht. 2024 hat Regisseur Kurosawa selbst ein Remake des Films in französischer Sprache mit Damian Bonnard und Shibasaki Kô in den Hauptrollen gedreht.
Der ehemalige Gangster Miyashita ist Vater einer achtjährigen Tochter, die entführt, vergewaltigt und ermordet wurde. Um Rache zu üben, beschließt er, mit dem Mathematiklehrer Nijima zusammenzuarbeiten, der ein schreckliches Geheimnis aus der Vergangenheit zu verbergen scheint. Die beiden Männer entführen mehrere Verdächtige in eine alte Fabrik, ketten sie an und erpressen deren Aussagen. Nach gegenseitigen Schuldzuweisungen und erbitterten Kämpfen kommt eine schreckliche Wahrheit zutage.
Filmreihe
Turning Point
Japanische Filme aus den 1990er Jahren
In der japanischen Filmwirtschaft markierten der Niedergang des Studiosystems in den 1980er Jahren und das Platzen der Spekulationsblase zu Beginn der 1990er Jahre einen Wendepunkt. Es trat eine Generation von Regisseuren in Erscheinung, die mit großer Kreativität und kleinem Budget unabhängige Produktionen schufen und damit der Filmlandschaft aufregend neue Impulse verliehen. Die Reihe zeigt acht Titel, die den Wandel eindrucksvoll zum Ausdruck bringen.
Den Auftakt bildet eine Tragikomödie von Sai Yôichi über das Leben gesellschaftlicher Minderheiten (Tsuki wa dotchi ni dete iru), gefolgt von der Geschichte über die (sexuelle) Beziehung zweier Läufer von Hiroki Ryûichi (800 Two Lap Runners). Suwa Nobuhiro hingegen zeichnet das vielschichtige Porträt eines jungen Paares (2/Dyuo) und Kurosawa Kiyoshi, der Meister von Thriller und Horrorfilmen, gewährt tiefe Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche (Hebi no michi; Karisuma). In einer Mischung aus Tragik und Komik erzählt Sabu die Geschichte eines ahnungslosen Postboten (Posutoman burûsu), während Kawase Naomi die Probleme einer Familie in einer ländlichen Region thematisiert (Moe no Suzaku). Miike Takashi schließlich ist mit einem Yakuza-Film voller Absurditäten vertreten (Dead or Alive: Hanzaisha).
Die Filmreihe findet in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt statt (27.05. – 01.06.2025). Weitere Informationen unter https://nipponconnection.com/
Preisinformation:
Eintritt frei