Mit Inge Rassaerts und Hubert Bail, Musik: Stephan Reiser
Fast ausschließlich wird Sigmund Freud (1856–1939) über seine Sexualtheorie definiert, die viele für überholt halten, auch wenn Neurowissenschaftler manches daran überraschend stichhaltig finden. Die vielen anderen Seiten dieses genialen Mannes werden jedoch selten erwähnt. Von sich selbst sagte Freud, er habe nie eine große Vorliebe für die Tätigkeit des Arztes verspürt. „Ich bin nämlich gar kein Mann der Wissenschaft, kein Beobachter, kein Experimentator, kein Denker. Ich bin nichts als ein Abenteurer – mit der Neugier, der Kühnheit und der Zähigkeit eines solchen.“ Er sah sich in einer Reihe mit Galilei und Darwin. Viele Jahre arbeitete Sigmund Freud an „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“, vollendete das Buch erst in seinem letzten Lebensjahr. Er ahnte, dass es viele enttäuschen würde, wenn er Moses einen vornehmen Ägypter nannte, ihm alle Weisheit Ägyptens zuschrieb. Thomas Mann stand nicht allein, wenn er Freuds Schriften in seinem Vortrag „Freud und die Zukunft“ als Literatur im höchsten Sinne bezeichnete.