Sjaella
Viola Blache, Marie Fenske & Franziska Eberhardt: Sopran
Marie Charlotte Seidel: Mezzosopran
Felicitas Erben & Helene Erben: Alt
Lucile Boulanger: Viola da gamba
»The Thriving Principle«
Wally Gunn: »What Would Circe Do?« auf einen Text von Felicitas Erben (Uraufführung, Kompositionsauftrag von Sjaella)
Laura Marconi: »Giselle« (Auszüge)
Kassia: Byzantinisch-orthodoxe Hymnen und weltliche Epigramme, arr. von Burak Özdemir
Der Drang nach Entfaltung ist das Thema dieses dreiteiligen Konzerts, das Frauenfiguren aus verschiedenen Epochen ins Zentrum rückt. Die Zauberin Circe aus der griechischen Mythologie, Giselle, Titelfigur des bekannten Ballettklassikers, und Kassia, die früheste überlieferte Komponistin aus dem orthodoxen Byzanz: Drei zeitgenössische Vokalwerke erzählen von ihrem Streben nach Wachstum und Selbstausdruck – trotz aller Widerstände. Lucile Boulanger verbindet die Stücke mit Improvisationen auf der Gambe.
Das sechsköpfige Frauen-Vokalensemble Sjaella stellt mit dem Programm drei aufregende lebende Komponist:innen vor, die teilweise Texte von Sängerinnen der Gruppe vertont haben. Altistin Felicitas Erben schrieb für den australischen Komponisten Wally Gunn die Dichtung »What would Circe do?«. Im Mittelpunkt steht Circe – die auf eine Insel verbannte Magierin. Was würde sie raten, wenn man sie um Hilfe bäte?
Auch der Text von »Giselle« stammt von Felicitas Erben. Laura Marconi schuf die Vokalkomposition als Ergänzung zum Ballett für eine Produktion der Oper Leipzig. Die Sängerinnen geben der stummen Tänzerin eine Stimme und lassen sie ihre tragische Liebesgeschichte selbst erzählen.
Als beeindruckende Frau und Kollegin aus dem spätantiken Byzanz sieht der Istanbuler Komponist Burak Özdemir die Nonne Kassia. Für das Konzert überarbeitet er seine vokal-instrumentale Kassia-Oper für die a-cappella-Besetzung von Sjaella. Wie durch vielfarbige Kirchenfenster beleuchtet er die einstimmigen Gesänge über die Liebe zu Gott und die Sünden der Menschen neu.