Mit Filmgästen und Gespräch
„Der schweizerisch-französische Filmemacher und Spezialist für Musikdokus hat Garner seinen neuen Film gewidmet und dabei eine zutiefst tragische Biografie wiederentdeckt. Die virtuose Montage (vier Cutter arbeiteten zwei Jahre am Schnitt) von Interviewsequenzen und Archivmaterial ergibt zusammen mit der Kameraarbeit von Filip Zumbrunn einen smoothen, gleichsam jazzigen Bildfluss. Zu dieser intermedialen Jamsession gesellt sich im Verlauf des Films auch der norwegische Jazztrompeter Nils Petter Molvær, der den Sound von Garner und die Bildcollagen von Gachots Team durch sein melancholisches Trompetenspiel ergänzt“. Freiburger Nachrichten(Louis Riedo)
Erroll Garner, der brillante Autodidakt und Ausnahmepianist, hat den Jazz für immer revolutioniert. Seine legendäre Platte „Concert by the Sea“ verkaufte sich millionenfach, und seine weltberühmte Komposition „Misty“, die er angeblich während eines Fluges schrieb, wurde sofort zu einem der bedeutendsten Jazz-Standards. Bis heute zählt sie zu den meistgecoverten Balladen weltweit. Doch hinter der strahlenden Karriere, die ihn auf die größten Bühnen der Welt führte, verbarg sich ein komplexes Privatleben. Wer war der Mann hinter dem stets freundlichen Lächeln, der aus den einfachen Verhältnissen der Ghettos von Pittsburgh stammte? Obwohl er scheinbar den Mainstream bediente, war Garner ein unkonventioneller und eigensinniger Künstler. Besonders bemerkenswert: Dank einer Klausel, die seine Managerin Martha Glaser in seine Verträge aufnahm, fanden seine Auftritte stets ohne Rassentrennung statt. Dieses fesselnde musikalische Porträt beleuchtet die faszinierende Geschichte einer der größten Jazzlegenden aller Zeiten und stellt eine längst überfällige Wiederentdeckung dar.