Ti Moris
Wie Madagaskar, Mauritius und die Seychellen wurde auch La Réunion von Afrika, Asien und Europa aus besiedelt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war die Insel völlig unbewohnt. Erst dann brachten die französischen Kolonisatoren versklavte Menschen aus Asien, vor allem aus Indien, sowie aus Madagaskar und Ostafrika auf die Insel, um dort hauptsächlich Vanille und Zuckerrohr anzubauen. Aus dieser Mischung verschiedener Herkunftsorte entwickelte sich eine einzigartige Kultur. Vor allem die Musik nahm Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen auf – es entstand Maloya, eine Tradition aus Musik und Tanz, die es nur auf La Réunion gibt, mit einem eigenen Repertoire an Geschichten von Arbeit und Kampf, Unterdrückung und Sehnsucht sowie eigenen Perkussionsinstrumenten, allen voran der rouler genannten einfelligen Zylindertrommel und der kayamb, einer großen mit Samen gefüllten Floßrassel aus Zuckerrohr. Maloya wurde aufgrund seiner Entstehung auf den Zuckerrohrfeldern oft mit dem Blues der US-amerikanischen Baumwollpflücker*innen verglichen. Von den 1960ern bis in die 1980er Jahre wurde diese Praxis von der französischen Kolonialmacht unterdrückt und mit Verboten belegt, weil sie in ihr aufrührerisches Potenzial vermutete. Erst in den 1970er Jahren wurde sie wiederentdeckt und durch Danyèl Waro bekannt gemacht, der so zu einer emblematischen Figur des Maloya wurde. In dessen Gruppe spielte auch Ti Moris, der nun selbst ein Hüter und Bewahrer der Maloya-Traditionen ist und sich als Bindeglied zwischen den Vorfahr*innen und dem heutigen Publikum sieht. Er betrachtet die Musik als Familienangelegenheit. Große Teile seiner Verwandtschaft spielen in seiner Gruppe, sie singen die Lieder der Ahn*innen und stellen dabei eine Verbindung zwischen Erinnerung und Hoffnung, Tradition und Innovation her – nun zum ersten Mal auch in Deutschland.
Mokoomba
Mokoomba ist eine sechsköpfige Afro-Fusion-Band aus Simbabwe. In den inzwischen über 20 Jahren ihres Bestehens spielten sie auf allen maßgeblichen Festivals in Europa, Afrika und den USA. Die sechs Musiker sind in Victoria Falls zu Hause, der Stadt an der Grenze zu Sambia, wo sich die größten Wasserfälle der Welt befinden, hier stürzt sich der mächtige Sambesi in die Tiefe. „Mosi-oa-Tunya“ oder „donnernder Rauch“ nennt man die Wasserfälle dort, weil ihr Sprühnebel bis zu 30 Kilometer weit sichtbar ist. Dieses Naturschauspiel zieht Besucher*innen aus aller Welt an, die natürlich auch ihre Musik mitbringen. So kamen die sechs Freunde schon als Teenager nicht nur mit Musik aus dem Nachbarland Sambia, sondern aus allen Gegenden der Welt in Berührung und schufen daraus ihren unverwechselbaren Mix aus simbabwischen Rhythmen, Afrobeat und Rock. 2009 erschien ihr erstes Album Kweseka, und der Durchbruch kam 2012 mit dem von Manou Gallo produzierten Album Rising Tide.
Ti Moris
Like Madagascar, Mauritius, and the Seychelles, La Réunion was settled by Africans, Asians, and Europeans. Until the mid-seventeenth century, the island was completely uninhabited. Only then did French colonizers bring enslaved people from Asia (mainly India), Madagascar, and East Africa to work on plantations growing vanilla and sugar cane. These differentiated origins gave rise to a unique culture and music in particular absorbed various influences that resulted in maloya, a tradition of music and dance that exists only on La Réunion. Maloya incorporates its own repertoire of stories about work and struggle, repression and longing, as well as distinctive percussion instruments, especially the rouler, a single-skinned cylindrical drum, and the kayamb, a large raft rattle made of sugar cane filled with seeds. Due to its origins in the sugar plantations, maloya has often been compared with the blues, a music originating from enslaved cotton pickers in the US. From the 1960s until the 1980s, the music was even suppressed by the colonial French authorities because they suspected its rebellious potential. It was rediscovered in the 1970s by Danyèl Waro, who popularized it and became a prominent figure in maloya culture. Waro’s group also featured Ti Moris, who is now a guardian of the maloya tradition himself, acting as a link between ancestors and today’s audience. He views this music as a family affair—many of his relatives play in his group, singing the songs of their ancestors and creating a connection between memory and hope, tradition and innovation. This is their first concert in Germany.
Mokoomba
Mokoomba is a six-strong Afro-fusion band from Zimbabwe. In the course of their twenty-year career, Mokoomba have played major festivals throughout Europe, Africa, and the US. The band’s six musicians all come from Victoria Falls, a city in Zimbabwe close to the border with Zambia that is home to the world’s largest waterfall on the Zambezi River. The waterfall is known in the Lozi language as Mosi-oa-Tunya, a name that describes ‘a smoke that thunders on account of the waterfall’s rising mist that can be seen from up to thirty kilometres away. This natural spectacle draws visitors from around the world, who bring their music with them. Thanks to this influx of visitors, the six young friends who would later form Mokoomba came into contact with music not only from neighbouring Zambia but internationally, using these influences to create their unmistakable mix of Zimbabwean rhythms, Afrobeat, and rock. Their first album Kweseka was released in 2009 and their breakthrough came in 2012 with the album Rising Tide, produced by Manou Gallo.
Preisinformation:
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