SCHAUSPIEL
Kleines Haus
von Elfriede Jelinek
Regie: Christiane Pohle
Die Sonne spricht, die Luft auch. Sie wüten, könnte man sagen, denn es kriselt auf der Welt. Der Berggletscher schmilzt, der Himmel raucht, die Haut brennt und die Autos in den Straßen brennen auch. Das Klima – eine Katastrophe. So zeichnet Elfriede Jelinek in ihrem Stück den Zustand der Natur und der Menschen, die Verhältnisse der Elemente sowie die Kette der Gewalt und des Konsums: mal in göttlicher Erhabenheit, mal in brennender Wut oder auch mit bitterer Komik, jedenfalls in großer Dringlichkeit. Dabei führt die Sonne im ersten Teil einen Monolog und im zweiten Teil entwickelt die Luft vielstimmige Gedanken: „Doch wer hat die erste Bewegung angeregt, anbewegt, wer hat den ersten Tritt versetzt, dem jetzt rasenden Kreisel?“ Regisseurin Christiane Pohle öffnet diesmal den Vorhang für Jelineks Fantasie eines (strahlenden) Weltuntergangs.