Das sagt der/die Veranstalter:in:
Mit einem besonderen Programm und prominenter Besetzung gibt die junge aus Hongkong stammende Dirigentin Elim Chan gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin ihr Debüt beim Musikfest Berlin. Musik aus den Provinzen der späten österreich-ungarischen Monarchie steht im Mittelpunkt des Konzertes: Mit Antonín Dvořáks 8. Sinfonie bringt Chan lyrische und folkloristisch inspirierte Romantik in die Philharmonie Berlin, und mit Patricia Kopatchinskaja als Solistin wird das hochvirtuose und dramatische erste Violinkonzert von Béla Bartók zur Aufführung gebracht, das von der Aufregung einer frischen Sommerliebe erfüllt ist.
„Mein Geständnis“ notierte Béla Bartók auf der Manuskript-Titelseite seines 1. Violinkonzerts, das „wie in einem narkotischen Traum“ für seine Jugendliebe, die ungarische Geigerin Stefi Geyer, entstand. Der sehnsüchtig ausgreifenden Melodik voll spätromantischer Emphase folgt allerdings ein irritierendes Fugato – die Liebe blieb unerwidert. Doch Bartók hatte Humor und war zur Selbstironie fähig: Kurz nach Beginn des sich ohne Unterbrechung anschließenden 2. Satzes wird der höchste Ton eines Aufschwungs der Solovioline im Orchester von einem Anklang an Wagners „Tristan“-Akkord konterkariert. Wagner-Anklänge sucht man in Antonín Dvořáks 8. Sinfonie vergebens. Das Werk ist nämlich für eine im Frühjahr 1890 geplante Russland-Tournee entstanden, weshalb der Komponist an die Stelle des üblichen Scherzos einen wehmütigen Walzer setzte, der mit seiner überaus geschmeidigen Melodik an Peter I. Tschaikowskys populäre Ballettmusiken erinnert. Abgerundet wird das Ganze von einem rhythmisch beschwingten Finale, in dem Dvořák einmal mehr der heimischen Folklore seine Reverenz erwies und die breite Palette der Orchesterfarben plastisch zum Leuchten brachte.
Preisinformation:
20.00 - 75.00€ Tickets nur über staatskapelle-berlin.de/