Lüneburg im Fokus der Weltöffentlichkeit
Vor 80 Jahren wurde unweit von Lüneburg Geschichte geschrieben. Am 3. und 4. Mai 1945 traf sich eine deutsche Delegation mit britischen Befehlshabern in der Villa Häcklingen und auf dem Timeloberg. Dabei unterzeichneten die Deutschen die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.
Für einen kurzen Moment rückte Lüneburg in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Mit dieser Teilkapitulation wurde die militärische Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands erstmals offiziell eingestanden. Wenige Tage später folgten die Gesamtkapitulationen in Reims und Berlin-Karlshorst – und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Die Ausstellung folgt dem Verlauf der Kapitulationsgespräche zwischen der deutschen Delegation unter Generaladmiral von Friedeburg und dem britischen Feldmarschall Montgomery. Originalfotos, Filmaufnahmen und szenografische Inszenierungen der zentralen Schauplätze machen das historische Geschehen nachvollziehbar und räumlich erfahrbar.
Die Welt blickte auf die Lüneburger Heide. „Surrender in the Luneburg Heath“ wurde durch Pressefotos, Nachrichtenfilme und Rundfunkreportagen weltweit zum Thema der Berichterstattung. Die Ausstellung zeigt, wie Feldmarschall Montgomery gezielt die Macht der Bilder nutzte, um den Kapitulationsakt im Bewusstsein des historischen Moments als Medienereignis in Szene zu setzen.
Heute erinnert kaum noch etwas in Lüneburg an diesen historischen Moment. Das britische Kapitulationsdenkmal vom Timeloberg steht heute auf dem Gelände der Royal Military Academy Sandhurst, die Villa Häcklingen existiert nicht mehr. Warum sind diese Orte in Vergessenheit geraten? Und wie gehen wir heute, 80 Jahre nach Kriegsende und ohne die Stimmen von Zeitzeugen, mit den Spuren dieser bedeutenden Ereignisse um?