Politik, Wissenschaft, Bildende Kunst, Literatur, Musik und Theater prägen den Steinplatz und seine Umgebung seit rund 150 Jahren. Er ist Mittelpunkt einer lebendigen Kultur-, Bildungs- und Erinnerungslandschaft, die seit 2020 auf Stadtspaziergängen vorgestellt und lesbar gemacht wird – auch 2025 wieder.
Arnold Schönberg komponierte sein erstes großes Orchesterwerk in Zwölftontechnik am Steinplatz, in Sichtweite der Hochschule für Musik. Dort wurde um 1930 bereits mit Rundfunktechnik und elektronischen Instrumenten experimentiert. Die seit 1902 an der Hardenbergstraße ansässige Musikhochschule ist heute die größte Fakultät der Universität der Künste. In der neoromanischen “Burg”, dem Institut für Kirchenmusik, üben Studentinnen und Studenten an historischen Orgeln. Die Comedian Harmonists hatten in der Carmerstraße ihr Büro, und im Kino “Delphi” wurde in den Zwanzigerjahren wild getanzt. Die Schauspielerin Trude Hesterberg eröffnete im Keller des Theaters des Westens ihre “Wilde Bühne”, wo auch Brecht als Singer-Songwriter auftrat. Nach Kriegsende fand an der Kantstraße die erste Opernaufführung im zerstörten Berlin statt, heute sorgt das Theater des Westens wieder mit Eigenproduktionen für Furore. Im nahen Hotel am Steinplatz logierten große Klassikinterpreten wie der Geiger Yehudi Menuhin und der Sänger Luciano Pavarotti, und die Berliner Philharmoniker waren Stammgäste in der Hotelbar “Volle Pulle”.
Die Stadtführungen sind ein Angebot des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf in Kooperation mit visitBerlin. Sie werden durch Zuschüsse für besondere touristische Projekte der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe finanziert.