Die Erinnerung ist das Wiedererleben von Erlebnissen und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Sie können individuell, kollektiv und historisch sein, aber auch lückenhaft, verzerrt und beeinflusst. Unsere persönlichen Erinnerungen halten wir in Tagebüchern, Schnappschüssen, Videoclips, Sprachaufnahmen oder Zeichnungen fest – um wichtige Momente und Gefühle zu bewahren.
Durch generative Künstliche Intelligenz können wir solche Medien heute täuschend echt und in Sekundenschnelle synthetisch erzeugen oder manipulieren.
Damit wird unser Vertrauen in diese Erinnerungsstützen grundlegend infrage gestellt. Die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwimmen, und die Relevanz von aufmerksamer und verantwortungsbewusster Rezeption steigt enorm.
Die Ausstellung »Synthetische Erinnerung« präsentiert gestalterisch-künstlerische Positionen von Studierenden des Master-Studiengangs »Design is all you need – Gestaltungslehre und KI«, die sich kritisch mit der Produktion synthetischer Medien auseinandersetzen – sowohl mit ihren Potenzialen als auch mit ihren Risiken.
Dabei wird nicht nur die Technologie beleuchtet, sondern auch unser Verständnis von persönlicher und kollektiver Erinnerung selbst hinterfragt. Wie formbar sind Erinnerungen? Was bedeutet das für unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit? Und wie werden wir in Zukunft mit den neuen Möglichkeiten der KI umgehen? Welche Rolle spielt die Authentizität dabei noch?
Die gezeigten Arbeiten entstanden im Rahmen des Seminars »Unsere liebsten falschen Erinnerungen« von Prof. Tristan Schulze. Das Master-Programm ist eng verknüpft mit dem Forschungsprojekt KITeGG, das die Rolle von KI in der Gestaltungslehre untersucht und weiterentwickelt.
Zur Vernissage am Mittwoch, den 30. April pünktlich um 19 Uhr im LUX laden wir alle ganz herzlich ein und freuen uns auf den Austausch – die Türen sind offen ab 18 Uhr.