FOTO: © Vergangenheitsverlag

Szenische Lesung aus "Lügen und Scham" von Dirk Kaesler und Christel Leuner

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Krieg und Identität - und was passiert, wenn einem Menschen die Identität geraubt wird? In den Heimen des SS-Vereins „Lebensborn“ konnten insbesondere ledige Frauen Kinder – anfangs oftmals von SS-Offizieren – zur Welt bringen, die als „rassisch wertvoll“ galten und die Zukunft des deutschen Volkes garantieren sollten. Der Soziologe Dirk Kaesler hat spät im Leben herausgefunden, dass er in einem solchen
Heim zur Welt kam – und sich auf Spurensuche begeben. Er findet heraus, dass er nicht nur in einem „Lebensborn“-Heim zur Welt kam, sondern dass sein Vater nicht der im Krieg gefallene Ehemann der Mutter ist, dessen Namen er trägt. Tatsächlich hatte seine Mutter als Angestellte des „Lebensborn“ ein Liebesverhältnis mit einem SS-Offizier,
der sein leiblicher Vater ist. Seine beiden Eltern arbeiteten für diesen SS-Verein. In einem sehr persönlichen Buch zeichnet er den langen Weg seiner Selbsterkundung nach und nimmt dabei die historischen Umstände in den Blick. Die Systembrüche zwischen der agrarisch geprägten Lebenswelt der Großeltern im Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und der kargen Nachkriegszeit liefern
den Rahmen für ein jahrzehntelanges Familiendrama, das sorgfältig verschwiegen wurde. Mit „Lügen und Scham“ liefert Kaesler das grundierende Thema der deutschen Nachkriegsgesellschaften.
Durch die szenische Lesung wird verdeutlicht, dass das Buch zu einem wesentlichen Teil auf Gesprächen des damals 36-jährigen Sohnes mit seiner damals 70-jährigen Mutter beruht.

Wann: Sonntag, 2.3.25, 15 Uhr

Eintritt frei

Ort: art.loft Berlin, Gerichtstr. 23, Hof 3, Aufgang 2, 13347 Berlin

https://artloft.berlin/luegen-und-scham/

Location

artloft.berlin Gerichtstraße 23 13347 Berlin

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