Film Screening
Englisch und Französisch, mit englischen Untertiteln
Safi Faye Saal
Eintritt frei
The Ballad of Suzanne Césaire (2024) lenkt die Aufmerksamkeit auf das Leben und intellektuelle Wirken von Suzanne Césaire, einer Schriftstellerin, Lehrerin und surrealistischen Denkerin aus Martinique. Obwohl sie oft im Schatten ihres Mannes Aimé Césaire stand, war sie selbst eine starke Stimme, die den Surrealismus über seine europäischen Wurzeln hinaus prägte und sich intensiv mit dem antikolonialen Gedankengut auseinandersetzte.
Madeleine Hunt-Ehrlichs Film ist kein konventioneller biografischer Dokumentarfilm, sondern eine poetische Meditation über das Leben und die Ideen von Césaire. Der Film stützt sich auf ihre in der von ihr in den 1940ern mitbegründeten Zeitschrift Tropiques veröffentlichten Essays und wählt einen lyrischen Ansatz. Er erkundet Césaires Ablehnung der kolonialen Rationalität und ihre Hinwendung zu dem, was sie das „martinikanische Nichts“ nannte – ein Raum des kreativen Widerstands und der Erneuerung.
Im Mittelpunkt des Films steht das Aufeinanderprallen von historischer Auslöschung und künstlerischer Wiedergutmachung. Durch Archivmaterial, abstrakte Bilder und eine poetische Erzählweise stellt The Ballad of Suzanne Césaire ihr Vermächtnis neu dar und verortet sie sowohl innerhalb der surrealistischen Bewegung als auch im breiteren antikolonialen Kampf. Ihr intellektueller Austausch mit André Breton, der Martinique 1941 besuchte und ihre Schriften rühmte, dient dem Film als Anker für die Erforschung ihrer radikalen Vision.
Mit: Miriam Rainer