Der Gottvater der Beat-Generation William S. Burroughs, Rocklegende Tom Waits und Regisseur Robert Wilson schufen 1990 in Hamburg »The Black Rider«: Ein traumverlorenes Theaterstück über den Preis, den Weltflucht kosten kann. Darin vermischen sich scheinbar gegensätzliche Welten: die assoziativen, häufig unter Drogeneinfluss entstandenen und von Klang und Rhythmus bestimmten Texte von William S. Burroughs, der raue, dissoziative Sound von Tom Waits und eine altbekannte deutsche Volkssage.
Schon seit dem 15. Jahrhundert gibt es die Legende vom »Freischütz«: Einem Jäger, der durch einen Pakt mit dem Teufel jedes Ziel zu treffen vermag. In »The Black Rider« lässt sich der Amtsschreiber (und miserable Schütze) Wilhelm auf einen solchen Teufelspakt ein. Denn um seine geliebte Käthe heiraten zu dürfen und damit die Erbförsterei ihres Vaters zu übernehmen, muss Wilhelm sich mit einem Probeschuss beweisen. Doch nach den ersten geschenkten »Freikugeln« fordert der Teufel einen Schuss für sich. »Six are yours, and hit the mark; one is mine and hits the dark.«