Mit den eingeladenen Gegenwartskünstlerinnen: Anna Bochkova I Sara De Brito Faustino I Camille Dumond I Carolin Israel I Shannon Sinclair I Alicja Wysocka
In Dialog mit Werken aus der Sammlung des Clemens Sels Museums Neuss: Irma (gen. Moucky) Christiansen-Lippert I Sofia Doclean I Vivian Ellis I Katarzyna Gawłowa I Katharina Grosse I Maria Korsak I Ludmila Prochazkova I Florica Puia | Anna Zomer
Im Mittelpunkt dieser Gruppenausstellung stehen internationale Gegenwartskünstlerinnen, deren Werke in einen neuen, vielschichtigen und überraschenden Dialog mit ausgewählten Arbeiten von Künstlerinnen aus der Sammlung des Clemens Sels Museums Neuss treten.
Die Geschichte und Gegenwart des Clemens Sels Museums Neuss lagen vorrangig in der Hand von Frauen – von der Stifterin Pauline Sels bis hin zu seinen langjährigen Direktorinnen. Doch wie sieht es innerhalb der Sammlung aus? In Phase 1 des Ausstellungsprojekts „The Unboxing Experience“ hieß es: Deckel auf, Spot an! Unter dem Titel „Do You See Her?“ machten die beiden Gastkuratorinnen Lara Bader und Marlene Kurz sichtbar, welche Werke von Künstlerinnen im Depot des Clemens Sels Museums Neuss schlummern. Die Ausstellung war eine erste Bestandsaufnahme – ein Blick auf vergessene, übersehene und neu zu befragende Positionen in der Sammlung. Zwei zentrale Sammlungsschwerpunkte traten dabei hervor: die sogenannte naive Malerei der 1960er/1970er Jahre – also Werke in einer vereinfachten, oft kindlich wirkenden Formensprache von Künstler*innen ohne akademische Ausbildung – sowie die Farbmalerei von den 1970er bis zu den 2010er Jahren.
Daran anknüpfend stellt Phase 2 folgende Fragen: Gibt es thematische Schwerpunkte in der Sammlung – und interessieren sich auch junge, zeitgenössische Positionen dafür? Wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede? Als Ergebnis dieser Untersuchung widmet sich die zweite Ausstellung des Work in Progress-Projekts unter dem Titel „Resonating Voices“ anhand ausgewählter Beispiele dem Thema Raum. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Sammlung des Clemens Sels Museums Neuss: als Ort, als Konzept und als gesellschaftliche Projektionsfläche. Im Zentrum stehen unterschiedliche Raumdimensionen: der institutionelle museale Raum, der private und öffentliche Raum sowie spirituelle Räume. Dabei werden auch Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat gestellt.
Die Kuratorinnen haben internationale, aufstrebende Künstlerinnen eingeladen, ihre Arbeiten in Dialog mit den Werken der Museumssammlung treten zu lassen, um bestehende Diskurse zu erweitern und neue Schwerpunkte zu setzen. So entstehen gleichberechtigte Gegenüberstellungen und „Resonating Voices“, also resonierende Stimmen. Resonanz – verstanden als Echo, Spiegelung, Widerspruch oder Weiterführung – braucht Raum, um gehört zu werden. Im besten Fall kann das Museum selbst zum Resonanzraum werden. Die Ausstellung begreift das Museum nicht nur als Speicher von Objekten, sondern auch als lebendigen Ort des wechselseitigen Austauschs. Da den Stimmen von Frauen historisch bisher weniger Raum zugesprochen wurde, bleibt auch der zweite Teil der Ausstellung dem Ursprungskonzept treu: Gezeigt werden ausschließlich Kunstwerke von Frauen.
„The Unboxing Experience“ wird kuratiert von Lara Bader und Marlene Kurz, Stipendiat*innen von Residence NRW⁺ 2024/2025. Neben dem Projekt für das Clemens Sels Museum Neuss sind die beiden Kuratorinnen aus Deutschland und der Schweiz eingeladen, im Anschluss eine Ausstellung mit dem NAK Neuer Aachener Kunstverein zu entwickeln und umzusetzen.
Das Projekt findet statt im Rahmen von Residence NRW⁺, ein Stipendienprogramm für Künstler*innen und Kurator*innen, das mit wechselnden Museen, Kunsthallen und Kunstvereinen in ganz NRW kooperiert. Residence NRW⁺ ist ein Programm der Kunsthalle Münster, eine Einrichtung der Stadt Münster, www.residencenrw.de.
Preisinformation:
Erwachsene 5,00 Euro Gruppe Erwachsene ab 10 Personen 3,50 Euro pro Person Ermäßigt 2,50 Euro (Sozialhilfeempfangende und Studierende bis einschließlich 27 Jahre) Gruppe ermäßigt ab 10 Personen 1,50 Euro pro Person Bis 21 Jahre frei Inhaber*innen der Art:card Düsseldorf und Mitglieder des Museumsvereins haben ebenfalls freien Eintritt. An jedem 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt für alle frei.