Oft beschleicht einen schon morgens, beim Lesen der Nachrichten, das Gefühl, man sei der einzig Normale auf der Welt. Dann trifft man den Nachbarn und plötzlich ist man sich sogar ziemlich sicher!
Manchmal könnte man angesichts seiner Mitmenschen ja schon verzweifeln: Durchgeknallte Extremisten bedrohen die Demokratie, gierige Profiteure die Umwelt und die Teilnehmer von „Bauer sucht Frau“ den Verstand!
Und das Internet wird immer mehr zu einem Bereich, in dem sich vor allem Menschen herumtreiben, gegen die Hannibal Lecter nur wie ein netter Herr mit etwas zweifelhaften Essensvorlieben erscheint. Hetzer, Verschwörungstheoretiker und Wissenschaftsleugner geben den Ton an und fast wünscht man sich die Zeiten zurück, in denen man solche Leute einfach dem durchreisenden Zirkus mitgeben konnte.
Da schießen einem viele Fragen durch den Kopf:
Ist die Welt ein einziges Irrenhaus? Warum bin ich auch drin? Und was kann ich tun?
Frei nach Lothar Matthäus, den Sand in den Kopf stecken? Aber auch der wird ja schon knapp. Einfach vor allem davonlaufen? Aber wohin, wenn man sogar im entlegensten Winkel des Amazonas auf eine deutsche Reisegruppe aus pensionierten Oberstudienrätinnen treffen kann? Selbst auf dem Mars ist man nicht mehr sicher, denn dort könnte Elon Musk auf einen warten!
Es hilft also alles nichts – es heißt Ärmel hochkrempeln und der Misere den Kampf ansagen!
Thomas Schreckenberger, ausgezeichnet mit zahlreichen Kleinkunstpreisen (z.B. Kleinkunstpreis Baden-Württemberg, Tuttlinger Krähe, uvm.) rechnet ab mit all den Irrsinnigen in Politik, Gesellschaft und Alltagsleben.
Dabei tauchen natürlich auch immer mal wieder Protagonisten unserer Polit-und Promiszene auf, die Thomas Schreckenberger als gewohnt täuschend echte Parodien auf die Bühne bringt, wobei mancher eher Teil des Problems als der Lösung ist.
Oft scheint der Kampf gegen die Durchgeknallten der Welt auch aussichtlos, verfügen sie doch oft über Geld, Macht und Einfluss, aber es bleibt eine mächtige Waffe: der Humor! Denn wie erkannte einst schon der große Werner Finck: „Lächeln ist die eleganteste Art, den Gegnern die Zähne zu zeigen!“
Als Erkenntnis wird bleiben, dass man mit Kabarett zwar nicht die Welt verändern kann, aber immerhin die Laune des Publikums und den Kontostand des Künstlers.
Und das ist doch immerhin ein Anfang!