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TROTZ ALLER WIDERSTÄNDE – DER JÜDISCHE KULTURBUND IN NAZI-DEUTSCHLAND

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Neue Musik Ensemble Aachen und Jochen Deuticke

Samstag, 14.12.24 um 20 Uhr Ballsaal im Alten Kurhaus Aachen

Konzert und Lesung zum Gedenken an die Pogromnacht

 

Mit diesem Konzert gedenken wir der Reichspogromnacht und würdigen das bemerkenswerte kulturelle Schaffen jüdischer Künstlerinnen und Künstler, dass trotz der repressiven Politik des NS-Regimes in Deutschland fortbestand. Im Mittelpunkt steht der „Kulturbund Deutscher Juden“, der 1935 gezwungenermaßen in „Jüdischer Kulturbund“ umbenannt wurde. Bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten bot der Kulturbund eine der letzten Möglichkeiten für jüdische Kunstschaffende, künstlerisch tätig zu bleiben und Arbeit zu finden. Gleichzeitig ermöglichte er der jüdischen Bevölkerung, Kunst und Kultur weiterhin in einem geschützten Rahmen zu erleben. Die erste Gründung erfolgte in Berlin, bald darauf folgten weitere in Köln, Frankfurt und Hamburg. 1941 wurde der „Jüdische Kulturbund“ schließlich von den Nationalsozialisten verboten. Die Veranstaltung verbindet das Informative, das durch die Lesung vermittelt wird, mit dem Musikalischen, das zwischen den Texten erklingt. Musikalisch möchten wir Werke von Komponisten präsentieren, die dem Kulturbund verbunden waren, in den damaligen Konzertprogrammen vertreten wurden oder – wie im Fall von Karl Wiener – der als Dramaturg eine Funktion im Berliner Kulturbund innehatte.

Ein besonderes Highlight dieses Konzerts wird die Uraufführung von Wieners Quintett (1934) sein, dessen Manuskript sich im Archiv der National Library of Israel befindet. Das Original ist teilweise in einem sehr schlechten Zustand und muss erst in eine lesbare Notation übertragen werden.

Karl Wiener wurde 1943 im Konzentrationslager ermordet, und sein musikalisches Erbe drohte in Vergessenheit zu geraten. Die erstmalige Aufführung dieser Komposition nach 91 Jahren ist ein künstlerisches und historisches Ereignis. Neben seiner Musik werden weitere Werke von Komponisten erklingen, die einst in den Konzertprogrammen des Kulturbunds präsentiert wurden.

Die Lesungen von Jochen Deuticke bieten anhand der wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Sylvia Rogge-Gau, Gabriele Fritsch-Vive sowie weiterer Recherchen einen tiefen Einblick in die Aktivitäten und den Überlebenskampf des Jüdischen Kulturbunds in Berlin – stellvertretend für alle weiteren Kulturbünde im gesamten Land.

Gespielte Werke:

 

• Karl Wiener (Rekonstruktion und Uraufführung)

 

• Weitere Komponisten, die im Kulturbund aktiv waren oder verfolgt wurden (werden noch bekannt gegeben)

 

Hintergrund: Seit 2018 widmet sich das Neue Musik Ensemble Aachen in seiner jährlichen Konzertreihe zum Gedenken an die Reichspogromnacht den Schicksalen jüdischer Komponisten und ihrer Musik. Jedes Projekt beleuchtet einen anderen Aspekt der Verfolgung und Repressionen, denen die Künstler ausgesetzt waren. Wenig bekannte oder in Vergessenheit geratene Komponisten werden wieder hörbar gemacht. Mit diesen besonderen Konzerten setzen wir ein Zeichen gegen das Vergessen.

 

Neue Musik Ensemble Aachen (NMEAC)

Catharina Marquet – Gesang

Olaf Futyma – Flöte

Regina Pastuszyk – Klarinette

Pofan Chen – Violine

Tom Morrison- Viola

Cornelia Briese – Cello

Manou Liebert – Harfe

Theodor Pauss – Klavier

Location

Altes Kurhaus Aachen Kurhausstraße 1 52058 Aachen

Organizer | Kollektiv

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GZM Aachen

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