Seit dem 17. Februar 2025 ist die Ausstellung zu Leben und Werk der bekannten Figurentheaterkünstlerin und Puppenspielerin Margrit Wischnewski zu sehen. Der Historische Verein Schwerin e.V. hat sie kuratiert, die ausgebildete Bühnenbildnerin, Kunstpädagogin und Puppentheaterikone hat sie gestaltet.
Historische Handpuppen und große Marionetten aus Margrit Wischnewskis Inszenierungen von Märchen für Erwachsene und Kinder oder klassischen Stücken wie dem „Faust“ sind zu einer großen Inszenierung ihrer Puppentheatergeschichte verwoben. Handgearbeitet ist alles in der Ausstellung, von den gerahmten Collagen, den Hand- und Stabpuppen, den Requisiten und Bühnenbildern bis zu den sogenannten Spielbüchern, großen Büchern mit ausklappbaren Bühnenbildern zu den einzelnen Szenen eines Märchens. Erinnerungen an ihre Wegbegleiter im Theater runden die Ausstellung eines bedeutenden Ausschnitts aus der Geschichte des Puppentheaters ab. Die Ausstellung lädt zum Entdecken ein. Unendlich viele, einzigartige Exponate erwarten die Besucher bis zum 23. März 2024 im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus.
Ob bekannte Märchen oder Goethes Faust: Margrit Wischnewski hat in ihrer Zeit beim Mecklenburgischen Staatstheater mehr als 70 verschiedene Inszenierungen für Kinder und Erwachsene auf die Bühne des Puppentheaters gebracht. Mit ihren ausdrucksstarken Figuren und den sorgsam und detailreich gestalteten Bühnenbildern faszinierte sie mit ihrem Spiel das Publikum. Und wenn ihr das Theater zu klein wurde, zog sie in die Stadt. "Puppen im Park", das Puppentheaterfestival im Schweriner Schlossgarten mit Spielern aus ganz Deutschland, begeisterte Tausende. Sie spielte in Schulen oder Kindergärten, im Freilichtmuseum Schwerin-Mueß oder im Mueßer "Kinningshus".
Margrit Wischnewski, geboren 1948 in Bad Langensalza, arbeitete nach ihrem Pädagogik-Studium einige Jahre als Oberschullehrerin für Kunsterziehung und Deutsch. Mit ihren Schülern nähte sie Puppen und gründete ein Amateurtheater. Eduard Fischer, der Theaterplastiker des Berliner Ensembles, stellte ihr für zwei Jahre einen Werkstattplatz zur Verfügung. In dieser Zeit wuchs ihr Entschluss, sich ganz der Theaterarbeit zu widmen.
Der Aufnahme in den Verband bildender Künstler 1979 folgte die freiberufliche Tätigkeit als Ausstatterin beim Fernsehen der DDR und als Puppengestalterin, Ausstatterin, Regisseurin und Bühnenbildnerin an verschiedenen Puppentheatern z.B. in Frankfurt/Oder, Berlin, Naumburg, Neubrandenburg sowie am Volkstheater Rostock als künstlerische Leiterin des Puppentheaters. In den 1980er-Jahren führte sie in Berlin ihr eigenes Puppentheater, das "Engel-Theater". Anfang der 1990er-Jahre gab es erste Kontakte nach Schwerin, ab 1995 schlossen sich Gastverträge am Mecklenburgischen Staatstheater an.