FOTO: © Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Vortrag // Astrit Schmidt-Burkhardt, Salzburg: „Wir mögen keine Stillleben, eine grafische Darstellung sagt uns mehr.“ Otto Neurath und Gerd Arntz in bildaufklärerischer Mission

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Nach dem Ersten Weltkrieg war für viele Intellektuelle und Künstler – gleich welcher politischen Couleur – die junge Sowjetunion das „faszinierendste Land“ (Stefan Zweig): im Positiven als nachahmenswertes Vorbild, im Negativen als abschreckendes Beispiel. Die enorme Anziehungskraft, die das bolschewistische Großexperiment auf Linksorientierte im Westen Europas ausübte, wurde durch die räumliche Distanz zum eigentlichen Geschehen und seinen Konsequenzen begünstigt, wenn nicht gar gefördert. Otto Neurath und Gerd Arntz stehen exemplarisch für jene kleine Gruppe von Geistes- und Bildarbeitern, die es nicht bei der Idealisierung aus der Ferne beließen, sondern am Aufbau eines sozialistischen Gesellschaftsmodells als Versuchsanordnung mitgewirkt haben. Die Bildstatistik war das Mittel ihrer Wahl.

PD Dr. Astrit Schmidt-Burkhardt ist habilitierte Bild- und Kunsthistorikerin. Sie unterrichtet an der Freien Universität Berlin, ist als Gutachterin, Kuratorin und Redakteurin tätig und forscht zur Geschichte des Schaubilds, zur Avantgarde, zum Auge und vielem mehr. Buchpublikationen (Auswahl): Stammbäume der Kunst. Zur Genealogie der Avantgarde (2005); Maciunas' Learning Machines. From Art History to a Chronology of Fluxus, zweite erweiterte Ausgabe (2011); Fluxus: Russian Atlases (2013); Die Kunst der Diagrammatik. Perspektiven eines neuen bildwissenschaftlichen Paradigmas; zweite erweiterte Ausgabe (2017); Die Chronologiemaschine. Barbeu-Dubourgs Aufbruch in die historiografische Moderne (2022); Die Augen der Avantgarden. Von der Macht der Blicke in der Moderne (2024).

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TEILNAHME:
Die Teilnahme ist kostenlos. Der Vortrag wird parallel via Zoom übertragen. Weitere Infos [hier].

Location

Zentralinstitut für Kunstgeschichte Katharina-von-Bora-Straße 10 80333 München

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