Vortrag & Diskussion: Gewerkschaftliche Strategien gegen faschistische Betriebspolitik

Das sagt der/die Veranstalter:in:

Zwar hat sich in der IG Metall in den letzten Jahren einiges getan, um der rechten Welle entgegentreten zu können: Nach langjährigem Druck von Mitgliedern mit Migrationsgeschichte wurden antirassistische Initiativen, Kampagnen und spezielle Bildungsangebote ins Leben gerufen und wird mitunter direkt gegen Rechtsaußen mobilisiert. Konfliktorientierte Anläufe zur Demokratisierung der Betriebe stehen allerdings noch immer nicht auf den oberen Plätzen der gewerkschaftlichen Agenda, während die politischen Entwicklungen nicht am Werkstor haltmachen.

Daher wird in den Gewerkschaften händeringend nach Antworten gesucht, um den Rechtsruck zurückdrängen zu können. Gerade in den Konflikterfahrungen der Beschäftigten lassen sich Momente der Selbstermächtigung finden, an die eine positive Erzählung für die Zukunft andocken kann. Nicht nur anhand der Durchsetzung tariflicher Forderungen, sondern auch in der Beteiligung an betrieblichen Aktionen bis hin zum Streik. Vor dem Hintergrund der politischen Stimmungslage wird der Aufbau einer aktiven und widerständigen Betriebskultur sowie betriebsnaher Bildungsarbeit auch zum Mittel, um Solidarität und gewerkschaftliche Interessenvertretung der rechten Betriebsgemeinschaftsideologie entgegenzusetzen. Hieran wird eine Strategie ersichtlich, welche offensiv eine beteiligungsorientierte Tarif- und Betriebspolitik mit einer konsequenten Haltung gegenüber Faschist*innen verbindet.