1501 bewirft ein glückloser Spieler ein Florentiner Verkündigungsfresko mit Pferdemist. Er wird zum Tode verurteilt, das beschmutzte Fresko aber gilt schon bald als wundertätig. Eine mehrteilige Bildtafel inszeniert den Teufel als Anstifter der Tat, gibt aber auch Anlass zur Hoffnung auf Gnade. Ausgehend von dieser und anderen Fallgeschichten untersucht der Vortrag die paradoxe Funktion des Teufels als Zeuge der Wirkmacht von Gnadenbildern und als Beförderer ihrer Verehrung. Dazu wurde er nicht allein durch ikonoklastische Akte, sondern auch durch die Reaktion Besessener: vor allem Marienbilder spielten häufig eine Rolle bei Exorzismen und bei der Restitution von Teufelspakten.
Jasmin Mersmann ist Professorin für Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit an der Freien Universität Berlin.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Veranstaltungsort: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina-von-Bora-Str. 10, München, Vortragssaal 242, II. OG
Der Vortrag wird parallel via Zoom übertragen. Informationen zur Teilnahme finden Sie hier.