Ein Männlein steht im Walde? Im Gegenteil: Ein Baum steht auf A.s Balkon. Aus einer Ritze, einer Spalte im Beton scheinbar über Nacht gewachsen. Die städtische Gärtnerei fühlt sich nicht zuständig und das Forstamt erweist sich bald als überfordert, denn in allen europäischen Städten wuchern plötzlich Wälder. Freiwillige Helfer:innen werden gesucht, um den Eiffelturm von Vegetation zu befreien und Bambi grast in Hochhausschluchten.
Die Dramatikerin und Lyrikerin Miriam V. Lesch erzählt ebenso absurd-lustig wie liebevoll vom nordeuropäischen Wald, der sich Städte und Agrarflächen zurückerobert, ohne dabei in die bekannten, dystopischen Klischees vom Untergang der Gesellschaft zu verfallen. Stattdessen lässt die Autorin Fichten, Birken, Buchen, Pilze und Käfer selbst zu Wort kommen und über das neue Wachstum jubeln.
Katja Wachter ist Choreografin und Regisseurin und erforscht in ihren Theaterarbeiten Bewegungsmuster und -qualitäten; nicht als abstrakte Konstrukte, sondern ausgehend von Menschen, Geschichten und Emotionen. Für die Produktion »Wald« macht sie sich mit Schauspieler:innen sowohl auf die Suche nach Bewegungsformen für Forstfacharbeiter: innen als auch nach einer tänzerischen Darstellung von Photosynthese.