Kaum ein anderes Insekt ist so zahlreich und weit verbreitet. Schon zur Zeit der Dinosaurier gab es sie. Im Laufe der Jahrmillionen entwickelten sich unzählige Ameisenarten, von denen heute etwa 14.000 beschrieben sind – darunter auch die Waldameisen. Sie gehören zu den hügelbauenden Ameisen und leben vorwiegend im Wald. Oft unbemerkt krabbelt es dort auf und tief im Inneren des Waldbodens. Die Völker dieser kleinen Insekten trotzen den Jahreszeiten.
Waldameisen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald und haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt. Sie sind Architektinnen, Jägerinnen, Putzkolonne, Gärtnerinnen und Viehhalterinnen. Die winzigen Insekten sind Meisterinnen der Arbeitsteilung und Zusammenarbeit – ihre Kolonien sind hochkomplex. Waldameisen verteidigen ihr Volk und ihre Königin, selbst wenn sie dies mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Was macht sie so erfolgreich? Wie leben sie? Der preisgekrönte Tierfotograf Ingo Arndt gibt in dieser Ausstellung erstmals einen umfassenden Einblick in das verborgene Leben der Waldameisen. Großformatige Bilder zeigen sie in all ihren Facetten – beim Nestbau, bei der Temperaturregulierung, der Nahrungssuche, dem Informationsaustausch, beim Ausschwärmen zur Paarung und beim Schutz ihres Volkes und der Königin vor Eindringlingen.
Für dieses umfangreiche Fotoprojekt war Ingo Arndt zwei Jahre lang in ganz Deutschland unterwegs. Die meisten Aufnahmen entstanden jedoch in unmittelbarer Nähe seines Wohnortes im hessischen Bergwinkel.
Der Zoologe, Soziobiologe und Verhaltensforscher Prof. Dr. Jürgen Tautz beschreibt in gut verständlichen Texten, was auf den Bildern zu sehen ist, und gibt Einblick in bisher weitgehend unbekannte wissenschaftliche Erkenntnisse und Verhaltensweisen.